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Der Hutmacher will euch wiedersehen!

Nach einer viel zu langen Pause, in der wir euch „nur“ mit ToGo Getränken versorgen konnten, freuen wir uns sehr morgen endlich wieder unseren Biergarten eröffnen zu können. ToGo Getränke wird es natürlich weiterhin geben, aber ihr könnt euch eben auch wieder auf den Bahnsteig des alten Mirker Bahnhofs setzen, Musik aus der Boombox genießen und das ein oder andere Bärtig Bräu genießen. 

Los gehts morgen, Freitag, 17.07.2020, ab 14:00 Uhr, in der Sonne, irgendwo in Utopiastadt. Deal?! 

Wir können euch kaum erwarten! 🙂 Bleibt Gesund und 
SPREAD THE WORD, NOT THE VIRUS! 

(PS: wir nehmen vorerst keine Reservierungen an. Platz gibts aber mehr als genug!)

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UTOPIASTADTRAD | EIN PROJEKT MIT VIELSEITIGER WIRKUNG

Von Max-Mosche Kohlstadt

Das inzwischen auch im bergischen Wuppertal das Bekennen zum Fahrrad nicht mehr mit kritischen Blicken entlohnt wird, ist wohl Teil eines gesamtgesellschaftlichen Wandels. Eines Wandels hin zum unmotorisierten Individualverkehr unter Berücksichtigung von Umwelt und sportlicher Betätigung. Aber auch zu Freizeitzwecken greift der*die Wuppertaler*in immer öfter zum Fahrrad. Dieser Veränderung ist einzelnen Institutionen zu verdanken, die den realen Griff zum Fahrrad überhaupt erst ermöglichen. Neben zahlreichen Institutionen und infrastrukturellen Einrichtungen wie der Nordbahntrasse, das Lastenrad »Fienchen«, der Pedelec Verleih der Stadt Wuppertal, »Supercargo« oder Fahrradkoryphäen wie dem »Talradler«, trägt auch der Radverleih Utopiastadts »Utopiastadtrad« seinen Teil dazu bei. Noch vor den bestehenden Maßnahmen und den kritischen Entwicklungen der Covid-19-Pandemie haben Wolf und ich den utopischen Radverleiher*innen deswegen an einem regnerischen Tag einen Besuch abgestattet. Was motiviert die Ehrenamtler*innen dieses Angebot aufrechtzuerhalten und wie läuft das überhaupt ab?

Deswegen trafen wir uns mit drei der Verleiher*innen – Ralf Wittmer, Hildegard Gallenkamp und Peter Theuerkauf vor den Verleihcontainern auf der Utopiastadt Campus Raumstation. Ralf engagierte sich bereits seit 20 Jahren ehrenamtlich bei der Kirche bevor er vor drei Jahren bei »Utopiastadtrad« landete. Angetrieben von seiner Leidenschaft für Fahrräder findet er hier ein soziales Netzwerk von Gleichgesinnten, die gemeinsam an einem Strang ziehen. Auf der Suche nach einer Tätigkeit die ihnen nicht nur Spaß bereitet, sondern auch etwas an die Mitmenschen zurückgibt, führt auch der Weg von Hildegard und Peter sie zu den beiden Überseecontainern von »Utopiastadtrad«. Seitdem stehen sie in der Saison wöchentlich bereit um Wuppertaler*innen das Fahrrad fahren zu ermöglichen.

Aber wie funktioniert der Radverleih und was macht ihn besonders?
»Utopiastadtrad« ist im Prinzip ein Radverleih wie jeder Andere. Die einzige Prämisse besteht darin, dass er ehrenamtlich geführt wird und damit nicht an erster Stelle profitorientiert ist. Die Nutzer*innen zahlen also keinen festen Betrag für das Leihen eines Rads, sondern hinterlassen bei Mitnahme des Fahrrads ihre Kontaktdaten und ein Pfand von 20 €. Bei Rückgabe des Rads bekommen die Nutzer*innen ihren Pfand zurück und haben die Möglichkeit einen Teil davon zu spenden. Hier wird allerdings keiner kritisch beäugt, wenn das Spendenangebot nicht wahrgenommen wird. Denn der Radverleih ist ein Angebot, das auf niederschwelligem Zugang, sozialer Teilhabe und Vertrauen basiert. Aber auch Upcycling spielt hier eine große Rolle. Die Fahrräder entspringen alle aus Spenden die Wuppertaler*innen Utopiastadt vermacht haben. Bevor sie Teil des Sortiments werden, nehmen einige der »Mirka Schrauba« die Räder unter die Lupe und testen sie auf Herz und Nieren. Schließlich sollen Unfälle, aufgrund von technischen Schwächen, vermieden und eine heile Rückkehr der Fahrräder garantiert werden. Alle Räder im Verleih sind für den durchschnittlichen Gebrauch auf der Nordbahntrasse und im Straßengebrauch konzipiert, das erleichtert Einsteiger*innen erfahrungsgemäß das Fahrradfahren bemerkt Hildegard.

Trotz all dieser Faktoren ist es wichtig zu betonen, dass der Radverleih Utopiastadts keine Konkurrenz zu bestehenden Verleih- oder Reparaturangeboten darstellt. Das Konzept versteht sich viel mehr als eine Ergänzung zu bestehenden Radverkehrsinfrastrukturen und eröffnet dahingehend die Möglichkeit, Wuppertaler*innen niederschwellig für das Fahrradfahren zu begeistern. Das lässt sich auch an den Nutzer*innen des Angebots des Radverleihs beobachten. Hier treffen überregionale Besucher*innen auf Familien aus dem Quartier. Einige können sich keine eigenen Räder leisten, andere suchen nur etwas Abwechslung. Ab und zu statten auch Jugendgruppen der Alten Feuerwache oder fahrradengagierte Berliner*innen dem Verleih einen Besuch ab. Ihnen allen gemeinsam ist die Freude am Radfahren und die Dankbarkeit für dieses Angebot. So können sich an manchen Tagen schonmal 50 Nutzer*innen auf Rädern von »Utopiastadtrad« durch die Talstadt begeben – natürlich so lange das bergische Wetter es zulässt.

Unter diesen Umständen sind die Verleiher*innen weit mehr als bloße Dienstleister*innen. Sie sind rudimentäre Fahrradmechaniker*innen, helfende Hände, Fahrradfahrlehrer*innen, Wissensvermittler*innen, offene Ohren, Mobilitätswendeninitiator*innen und Teil eines utopischen sozialen Netzwerks. Das garantiert eine abwechslungsreiche Zeit vor Ort und schützt vor langweiliger Wiederholung. Hier sind Skurrilitäten und einzigartige Begegnung vorprogrammiert. Auf die Frage warum die Drei sich auf eine solche Art und Weise engagieren, antworten die drei sehr schnell: Abwechslungsreiche Aufgaben schützen vor Langeweile bzw. Alltagstrott und entlohnen mit Lächeln und Freude!

Inzwischen haben die Verleiher*innen ein Konzept erarbeitet mit dem sie auch unter den anhaltenden Umständen die Öffnung des Verleihs verantworten können – die Verleihsaison 2020 ist damit eröffnet! Das heißt, dass du ab jetzt wieder mit einem schicken Tandem und unzähligen Straßenrädern über die Trasse trampeln kannst. Wann der Verleih geöffnet hat, kannst du hier im Onlinekalendar in Erfahrung bringen. Neben zahlreichen weiteren lokalen Akteur*innen, stellt »Utopiastadtrad« ein antreibendes und inspirierendes Ritzel in dem Antrieb der lokalen Fahrradkultur da. Eine Kultur, die Wuppertal begeistert in Richtung Mobilitätswandel schubst – natürlich behutsam! Wenn du dir vorstellen kannst in Zukunft selbst Teil von »Utopiastadtrad« zu werden oder Fragen an die Verleiher*innen hast, dann melde dich doch hier via Mail.

Disclaimer: Der nachfolgende Artikel und das darin geschilderte Treffen ist vor der Covid-19-Pandemie und den damit einhergehenden Maßnahmen umgesetzt worden.

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Eine Garage auf dem Weg zum dreifachen Gewinn

Die Fienchen-Lastenradfamilie ist um einen Bestandteil reicher: Mit der neuen Garage stehen auf dem Utopiastadt-Campus den Nutzerinnen und Nutzern neue Nutzungsmöglichkeiten offen. Das kostenlose Ausleihen der Räder soll damit noch flexibler und einfacher werden.

Die Garage hat Platz für bis zu vier Lastenräder, die autark ausgeliehen werden können. Außerdem wird der Strom in Zukunft CO2-neutral per Photovoltaik-Anlage produziert. »Von Beginn an wünschten wir und unsere Nutzer ein System, das den Nutzerinnen und Nutzer die Möglichkeit gibt, unserer Räder selber, also ohne Hilfe von Ehrenamtlerinnen und Ehrenamtlern, auszuleihen. Mit der Fienchen-Garage sind wird dieser Vision zum Greifen nahe«, erklärt Christoph Grothe, der vor vier Jahren den Lastenradverleih mit ins Leben gerufen hat.

Kirsten Haberer vom Fahrradstadt Wuppertal e.V. ergänzt: »Stundenweise Ausleihen, zum Beispiel für den Getränkeeinkauf, sind langfristig damit möglich. Damit hoffen wir, weiter zu einer Reduzierung von innerstädtischen Autofahrten beitragen zu können. Bei der Gestaltung der Fienchen-Garage wurden wir von bekannten Grafittikünstlern unterstützt, so dass neben dem reinen Zweck auch ein optischer Hingucker auf dem Utopiastadt Campus entstanden ist.« Johannes Schmidt, verantwortlich für die Flächenentwicklung der Utopiastadt gGmbH: »Fienchen und seine Geschwister, als kostenloses, urbanes Radverleihsystem, tragen einen bedeutenden Teil dazu bei, dringende Zukunftsfragen der innerstädtischen Mobilität zu beantworten. Der Utopiastadt Campus ist eine Experiementierfläche für die Stadt von Morgen, auf der genau solche Projekte Raum bekommen, denn sie sind zukunftsweisend. Fienchen trägt dazu bei, dass für immer mehr Menschen das Fahrrad eine wirkliche Option alternativ zum Pkw wird. Denn Fienchen und seine Geschwister geben uns die Möglichkeit, uns einfach, billig und umweltfreundlich im urbanen Raum fortzubewegen.«

Matthias Ertel vom WSW Klimafonds, der die Garage finanziell gefördert hat: »Einfach ausprobieren sollen viele Menschen die Fienchen-Lastenräder. Wenn der eine oder die andere dann merkt: ,So kann ich ja auch gut transportieren’, dann wäre das ein dreifacher Gewinn: persönlich, für Wuppertal und für unser Klima.« Über den Sommer werden Fienchen I und Fienchen II in Ronsdorf stationiert sein. Das Fienchen-Selbstausleihsystem soll im Anschluss zur Verfügung stehen.

Fienchen, Pina und E-mil ausleihen: https://fienchen-wuppertal.de

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Solar Decathlon Europe 2021 in Deutschland wegen COVID-19 verschoben

Mit Blick auf die weltweite Verbreitung des Coronavirus hat das Organisationsteam des Solar Decathlon Europe 21 (SDE21) beschlossen, den erstmals in Deutschland, Wuppertal, ausgetragenen Zehnkampf für urbanes Bauen und Leben zu verlegen. Ursprünglich für September 2021 festgesetzt, verschiebt sich das Finale des internationalen Hochschulwettbewerbs auf Juni 2022. 

Die Entscheidung wurde in enger Abstimmung mit den teilnehmenden Teams und den Kooperationspartner*innen getroffen. „Ein Großevent mit 18 Teams aus elf Ländern und hohem Besucher*innenansturm würde 2021 eventuell auf erschwerte Bedingungen treffen. Zur Verlegung zwingt uns jedoch vor allem, dass die Teams in ihrer Arbeit gegenwärtig so beeinträchtigt sind, dass Quantität und Qualität der Beiträge zum ursprünglich geplanten Datum in Frage stünden“, berichtet Projektleiter Dr. Daniel Lorberg. 

Faire Wettbewerbsbedingungen 

Die Anti-Corona-Maßnahmen fallen in einzelnen Ländern unterschiedlich aus. Dadurch sind einige Teams in ihrer Zusammenarbeit derzeit eingeschränkter als andere. „Der Zeitplan des SDE21 ist straff. In knapp zwei Jahren müssen die Teams ganze Gebäude konzeptionieren und eine Wohneinheit daraus in Wuppertal aufbauen“, betont Dr.-Ing. Katharina Simon, Projektdirektorin für Architektur und urbane Innovation: „Die Verschiebung und der dadurch gewonnene zeitliche Puffer garantieren weiterhin faire Wettbewerbsbedingungen.“

Reale Herausforderungen, nachhaltige Lösungen

Auch die wissenschaftliche Begleitforschung des Solar Decathlon Europe 21 ist derzeit coronabedingt nicht durchführbar. „Es geht beim SDE21 nicht darum, mit Mühe und Not irgendwelche Häuschen auf die Fläche zu stellen, sondern darum, wirkliche Antworten für die Stadt der Zukunft zu finden. Genau dafür schaffen wir mit der Verschiebung die Voraussetzungen“, bringt es Lorberg auf den Punkt. 

„Wir freuen uns auf ein tolles Event im Sommer 2022, das ganz im Zeichen des nachhaltigen Wohnens und Lebens in der Stadt von morgen steht. Gerade in Zeiten wie diesen sind machbare, innovative Lösungen für bestehende Herausforderungen gefragt“, so Simon abschließend.

Neue Nordstraße, Mirker Quartier © SDE21

Zum Solar Decathlon Europe 21 (SDE21):

Der Solar Decathlon Europe 21 (SDE21) ist ein internationaler Hochschulwettbewerb für nachhaltiges Bauen und Leben in der Stadt. Er findet 2022 erstmals in Deutschland, Wuppertal, auf dem Utopiastadt Campus statt. 18 Teams aus elf Ländern planen und bauen die Stadt von morgen. Es geht um innovative und ressourcenschonende Architektur, aber auch darum, vor dem Hintergrund des Klimawandels die Energiewende in urbanen Quartieren voranzubringen.

Das vierjährige Projekt wird vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) gefördert und vom SDE21-Projektteam der Fakultät für Architektur und Bauingenieurwesen, Bergische Universität Wuppertal, organisiert. Projektpartner*innen sind das Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie gGmbH, die Utopiastadt gGmbH, die Neue Effizienz GmbH, die Wuppertaler Stadtwerke und die Stadt Wuppertal.

Mehr Information:  https://sde21.eu/de/

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Der Notfall-Fonds „EinTopf“ hilft der Wuppertaler Kunst- und Kulturszene

Einfache, bedingungslose und unbürokratische Unterstützung für alle Akteure der freien Szene

Mitte März schufen viele Kunst- und Kulturschaffende Wuppertals in einem beispiellosen Schulterschluss ihren eigenen und selbst organisierten Notfall-Fonds, den „EinTopf“, um die freie Kunst- und Kulturszene der Stadt in der Corona-Krise und darüber hinaus zu unterstützen. 

Nachdem im EinTopf nun mehrere Zehntausend Euro zusammen gekommen sind, können nach wie vor Anträge auf Unterstützung gestellt werden. 

Das Besondere am EinTopf: eine regelmäßig wechselnde Jury, bestehend aus Vertreter:innen der freie Szene und dem Kulturbüro der Stadt Wuppertal, entscheidet über die anonymisierten Anträge. Alle Akteure, Kulturorte, Veranstalter:innen, Techniker:innen und Künstler:innen der freien Szene Wuppertals können einen sehr einfachen und unbürokratischen Antrag auf Unterstützung auf www.eintopfwuppertal.de stellen. Und danach will der EinTopf auch keinen Verwendungsnachweis haben – die Förderung ist bedingungslos, einfach und unbürokratisch.

„Die Auswirkungen der Krise auf die freie Szene werden erst in den nächsten Wochen und Monate wirklich sichtbar und spürbar. Daher haben wir von Anfang an das Ziel, den EinTopf nachhaltig und langfristig als ein Förderinstrument zu etablieren“ so Johannes Schmidt, einer der Initiatoren des Fonds, „um die auch vor der Corona-Krise schon chronisch unterfinanzierten Szene retten und erhalten zu können.“ „Dafür braucht es mehr als den EinTopf, das ist klar. Aber wir zeigen, wie es funktionieren kann und helfen in dieser wohl einzigartigen Zeit sehr schnell und effektiv“ ergänzt Olaf Reitz, welcher ebenfalls an dem Projekt „EinTopf“ mitarbeitet.  

„Nachdem die Mittel aus den ohnehin nicht ausreichenden staatlichen Hilfspakete langsam aufgebraucht sind, beginnt unsere Arbeit als Notfall-Fonds jetzt erst richtig. Viele Akteure der Szene haben keine  oder nicht ausreichende Unterstützung von staatlicher Seite bekommen und sind nun auf Hilfe angewiesen“ erklärt Uta Atzpodien von „)) freies netz werk )) Kultur“.“Wir werden weiterhin Spenden sammeln und rufen alle Akteure der Szene dazu auf, Anträge an den Fonds zu stellen, damit es auch noch in einigen Wochen und Monaten die freie Szene gibt, die Wuppertal so lebendig und lebenswert macht.“ macht Zara Gayk, ebenfalls Teil des „EinTopf-Teams“, klar.

Informationen zum Notfall-Fonds, der Antragstellung und zu den verschieden Möglichkeiten zu Spenden sind auf www.eintopfwuppertal.de zusammen getragen. 

Für Fragen und weitere Informationen steht Johannes Schmidt, via  j.schmidt(at)utopiastadt.eu , gerne zur Verfügung