Seit März 2021 erscheint in der Reihe »Logbuch Utopiastadt« alle 14 Tage eine Kolumne aus Utopiastadt im Wuppertaler Lokalteil der Westdeutschen Zeitung. Und hier auf der Seite.
Die heutige Kolumne ist von Maximilian Schmies:
Logbucheintrag 0.25
Wenn ich an einem sonnigen Frühlingstag über die Nordbahntrasse entlang des Mirker Bahnhofs spaziere, dann begegnet er mir auf allen Sinnen: der unwiderstehliche Geist des MACHENS!
Unten im Garten summen fleissige Bienen und sammeln Nektar für Candys Frühlingshonig. Hinter dem Fenster des Coworkings sehe ich Patrick die Linse seiner Kamera putzen. Tobi und Alex sortieren Werkzeug in der Gepäckabfertigung und bereiten den anstehenden Workshop zur Fenstersanierung vor. Aus dem farbenfrohen Übersee-Container der Talbohne grüßen fröhlich Yvonne und Basti und es weht der Duft von geröstetem Kaffee herüber. Gleich nebenan macht sich Luka mit der Schweißerbrille auf der Nase daran, ihren eigenen Container in die Tortenmanufaktur KALU zu verwandeln. In der Fienchen-Garage werden von ehrenamtlichen »Schraubas« die Lastenräder flott gemacht. Ein paar Meter weiter, auf der Bank in der Sonne, spielt Jacob derweil ein neues Update für die Website auf. Ich winke Clara zu, die auf der Hutmacher Terrasse sitzt und die Schichtpläne für die Gastro-Crew aktualisiert. Lea und Kristin stossen mit einem hauseigenen Bärtig Bräu auf die Ausstellungseröffnung des Blaupausen Ideenwettbewerbs an. Gleich nebenan im Testzentrum behält Aaron trotz langer Schlange einen kühlen Kopf. Julian klärt mit der Band letzte Details für das Konzert heute Abend. Und aus dem Besprechungsraum hoch oben unter dem Dach des Bahnhofs dringt ein vielstimmiges Gemurmel.
Was machen die bloß alle hier, frage ich mich? Die Antwort ist so einfach wie überzeugend: mit Herzblut die eigenen Träume verwirklichen!
In den Händen, Köpfen und Herzen der Utopist:innen schlummert ein unglaublicher Erfahrungsschatz. Ganz gleich ob ich ein Nachbarschaftsprojekt initiieren, mein Hobby weiterbringen oder ein eigenes Gewerbe auf die Beine stellen will. Irgendwo in Utopiastadt gibt es mit Sicherheit jemanden, der damit schon Erfahrung gemacht hat. Und mir Antworten geben kann auf die drängendsten Fragen, die auf meinem Weg warten. Fragen wie: »Kommt meine neue Idee wohl bei den Leuten an?«, »Was ist meine Arbeit wert?«, »Wie organisiere ich mein Team?«, »Wie melde ich eine Veranstaltung an?«, »Was ist der ideale Standort für meine Manufaktur?«, oder auch ganz was anderes.
Am Donnerstag, den 31. März um 18:00 starten wir in Utopiastadt mit einem neuen Format wo Know-How fürs Verwirklichen geteilt wird. Die Rede ist von »PLAN HABEN – die co-kreative Beratung für’s Machen!«. (Fast) immer am vierten Donnerstag des Monats im Utopiastadt Coworking öffnet sich ein Raum wo Menschen wie Patrick, Luka, Basti, Clara und ich voneinander lernen und in unserem Tun einen Schritt weiterkommen können. An alle Macher:innen da draußen möchte ich also ganz herzlich die Einladung aussprechen: Kommt nach Utopiastadt, bringt Eure Fähigkeiten und Herausforderungen mit und lasst uns gemeinsam weiterkommen!
Mehr Infos rund um PLAN HABEN und den Geist des Machens in Utopiastadt: https://www.utopiastadt.eu/planhaben
Erstveröffentlicht am 24.03.2022 in der Printausgabe der WZ: https://www.wz.de/nrw/wuppertal/stadtteile/elberfeld/plaene-schmieden-plan-haben-machen_aid-67433823