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03.10.24 | Türen auf mit der Maus in Utopiastadt

Am 3. Oktober sind wir beim »Türen auf mit der Maus Tag« dabei. In der offenen Werkstatt von Utopiastadt haben wir mehrere spanndende Projekte für Kinder im Alter von 10-14 Jahren vorbereitet: 

  • Du baust eine Wasserrakete und schickst sie in eine erdnahe Umlaufbahn
  • Du gestaltest Dein eigenes Puzzle und schneidest es mit dem Lasercutter aus
  • Du lernst löten unhd bringts den blauen Elefant zum Leuchten
  • Du kannst mit Siebdruck coole Logos auf Stoff drucken

Anmelden muss man sich über diesen Link: 

https://www.wdrmaus.de/tuer_oeffner_tag/2024/index.php5?id=729320

!!! AUSGEBUCHT !!!

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Logbuch

Siebdruck mit Vorlauf

Seit März 2021 erscheint in der Reihe »Logbuch Utopiastadt« regelmäßig eine Kolumne aus Utopiastadt im Wuppertaler Lokalteil der Westdeutschen Zeitung. Und hier auf der Seite.

Diese Kolumne ist von Richard Joos:

Logbucheintrag 0.43

Zehn Jahre ungefähr sei es her, dass aus inzwischen unbekannter Quelle eine recht komplette Siebdruck-Werkstattausrüstung in Utopiastadt abgestellt wurde und seitdem vor allem von A nach B wanderte. So lautete eine Anmerkung beim letzten Utopiastadt-Jour fixe, in dem die feierliche, offizielle Inbetriebnahme besagter Siebdruckwerkstatt zu Fronleichnam angekündigt wurde. Denn seit einiger Zeit schon steht die Ausrüstung tatsächlich in einer Werkstatt und absolvierte die ersten erfolgreichen Belichtungen und Testdrucke.

Was wie eine eher zähe Umsetzung eines Plans aussieht, ist bei näherer Betrachtung eine interessante Rückblende. Am grundlegenden Problem – eine Siebdruckwerkstatt braucht einen dauerhaften Platz mit passender Infrastruktur – hat sich über die Zeit wenig geändert. Die Lösung – man schafft einen solchen Platz – war abhängig von einer Menge Vorarbeiten. Konkret: der Sanierung der alten Gepäckabfertigung, die beharrlich fortgesetzt wurde, bis nun besagte Werkstatt aufgebaut und in Betrieb genommen wurde. Bis dahin wurde die Ausrüstung in jahrelanger (ehrenamtlicher) Umräumlogistik jeweils dorthin verfrachtet, wo sie angesichts diverser Sanierungs- und Platzanforderungen bleiben konnte. Sie legte gelegentliche Gastauftritte in Form von Deko-Elementen im Wartesaal dritter Klasse ein, um nun vollfunktional wieder in Betrieb genommen werden zu können, nachdem die Standortfrage kurzerhand per Gebäudesanierung gelöst wurde. Eine von vielen Ressourcen, die nach langem Lager-Dornröschenschlaf nun wieder in Aktion tritt, nach bewegten Jahren in einer sich in permanenten Umbau befindlichen Umgebung.

Schön: dass im Sinne einer nachhaltiger gestalteten Zukunft hier eine »Das kann man aufheben und wieder in Betrieb nehmen«-Strategie bestens funktioniert hat – in einer Zeit, wo oft genug weggeworfen und irgendwann neu gekauft wird. Noch besser aber: die Geschichte markiert einen dieser Wendepunkte, die viele aus Renovierungen oder Umzügen kennen.

In diesen Prozessen wird immer ein Punkt erreicht, an dem das Gefühl vorherrscht, dass trotz viel geleisteter Arbeit die Situation insgesamt immer nur chaotischer und unwohnlicher wurde und alles, was man tut, zu diesem Effekt weiter beiträgt. Irgendwann nach diesem Punkt kristallisiert sich eine Veränderung heraus: Dinge beginnen, neue Formen anzunehmen, Ecken, Räume lassen auf einmal erahnen, wie sie aussehen sollen, die ersten Bereiche nehmen die Form an, die man eigentlich angestrebt hat. Ab dann wirds schön.

Nun ist in einem andauernden Gesellschaftskongress mit Ambitionen und Wirkung ohnehin immer vieles bis alles im Fluss, laufen zahlreiche Aktivitäten trotz, wegen oder auch unabhängig von Umzugs- und Renovierungsaufwand permanent mehr oder weniger um die Unordnung herum – Kristallisationspunkte neuer Ordnungen und Möglichkeiten sind umso erfreulicher. Einer nun nach zehn Jahren Hängepartie, andere werden (auch mit kürzeren Vorlaufdauern) folgen.

Wir haben eine Siebdruckwerkstatt in Utopiastadt. Wer eine nutzen mag: gerne anfragen!


Erstveröffentlicht am 15.06.2023 in der Printausgabe der WZ.