Utopiastadt wurde aus über 900 Einreichungen für den Deutschen Nachbarschaftspreis 2020 nominiert. Der Preis wurde von der nebenan.de Stiftung ins Leben gerufen, um nachbarschaftliches Engagement auszuzeichnen. Unser Projekt ist damit unter den Besten unseres Bundeslandes und eines von deutschlandweit 107 nominierten Projekten. Die Nominierung zeigt, dass wir mit unserem Engagement auf dem richtigen Weg sind und nachweislich einen wichtigen Beitrag für die Gesellschaft leisten. Darauf sind wir stolz!
Mit der Nominierung haben wir nun die Chance auf einen der Landes- und Bundespreise.
Wie geht es weiter?
Die unabhängigen Expertenjurys der Bundesländer werden Ende September aus allen
nominierten Projekten 16 Landessieger auswählen, die bei der Preisverleihung am 10.
November 2020 in Berlin ausgezeichnet werden und ein Preisgeld von 2.000 Euro
erhalten. Alle Landessieger bekommen zudem die Chance auf die Auszeichnung zum
Bundessieger. Die Bundesjury wird unter allen Landessiegern drei Bundessieger (1. Platz
10.000 Euro, 2. Platz 7.000 Euro und 3. Platz 5.000 Euro) bestimmen.
Seit gut 5 Jahren beleben engagierte Menschen den Mirker Bahnhof und das angrenzende Quartier mit einem ambitionierten Kulturprogramm. Kaum eine Woche ist vergangen, in der wir nicht beispielsweise einem Konzert lauschen durften, einer Lesung gefolgt sind oder durch eine Ausstellung wandelten. Umso seltsamer ist es für uns, seit März die Füße dahingehend still zu halten und Termine nur zu verschieben, anstatt sie zu veranstalten. Umso mehr freuen wir uns, kurzfristig ein richtig feines und in der Umsetzung vor allem sicheres Programm ankündigen zu können:
Verschoben: 28.08. | 20.00 | Only-Hut-Konzert mit Und Wieder Oktober | verschoben auf den 26.09.2020
Und Wieder Oktober? Das sind Songs, hin- und hergerissen zwischen Melancholie und Lebensfreude: eben Herbst für die Ohren. Akustische Gitarren, Klavier, Schlagzeug, Geigen und Cello gehören genauso dazu wie ein fragiler und doch kraftvoller Gesang, deutsche Texte und ein Händchen für ehrliche Worte. Was als Straßenmusik-Duo begann, ist mittlerweile zu einer Band herangewachsen, und hat doch nichts von der Authentizität der Anfangstage eingebüßt.
Die tolle Kapelle wird Open-Air auf unserem Campus spielen. Bringt gerne eure Picknickdecken mit! Auf dem Gelände gilt die obligatorische Maskenpflicht. Am eigenen Platz darf die Maske abgelegt werden. Zur möglichen Kontaktverfolgung sammeln wir am Einlass eure Kontaktdaten ein. Den Eintrittspreis bestimmst du selbst.
18.09. | 18:45 und 21.00 | Comedy-Lesung mit Patrick Salmen
Der Name Patrick Salmen steht seit Jahren für bedingungslose Lebensbejahung und das innere Cocktailschirmchen in uns allen. Der feine Herr Autor präsentiert satirische Kurzgeschichten aus seinem neuen Werk Ekstase. Er hat das Buch bereits selbst gelesen, denn es ist sehr gut. Es handelt von Zweifeln und der Schönheit des Widerspruchs, von Franzbrötchen und Feminismus, von Popmusik und der Ironisierung der Welt, von Volker und Kerstin und am Ende sind wahrscheinlich wieder alle tot. In den bedeutungsschwangeren Kunstpausen wird Herr Salmen sehnsuchtsvoll in die Ferne schweifen, ein Glas Weißwein schwenken und den Künstlerschal für sich sprechen lassen. Disco, Baby!
Die Lesung findet bestuhlt in unserem Zirkuszelt statt. Auf dem Gelände gilt die obligatorische Maskenpflicht. Am eigenen Platz darf die Maske abgelegt werden. Am Einlass sammeln wir zur möglichen Kontaktverfolgung eure Kontaktdaten ein.
19.09. | 20.00 | Only-Hut-Konzert mit Tribe Friday
Tribe Friday ist eine Band, die sich über energetischen Garage Rock und scharfe Indie Pop Hooks definiert. In den Wäldern Schwedens gegründet, fanden sich vier beste Freunde zusammen um Musik zu machen, weil es sonst einfach nichts zu tun gab. In ihrer jungen Bandgeschichte hat das Quartett schon einiges vorzuweisen: Sie waren der Support von Mando Diao, spielten ihre erste USA Tour und veröffentlichten 2 EPs, deren Singles in der Radiolandschaft einschlugen. Tribe Friday zappeln wie The Strokes, sind eingängig wie The Kooks und schreiben Songs, die sie definitiv in den Indie-Olymp heben werden.
Das Konzert findet entweder unter freiem Himmel auf unserem Campus statt (bestuhlt bzw. mit eigener Picknickdecke ) oder bei mäßigem Wetter in unserem Zirkuszelt. Den Eintrittspreis bestimmst du am Abend selbst! Auf dem Gelände gilt die obligatorische Maskenpflicht. Am eigenen Platz darf die Maske abgelegt werden. Zur möglichen Kontaktverfolgung fragen wir am Einlass eure Kontaktdaten ab.
Wirtschaftliche Entwicklung, Wohnqualität und ein funktionierendes soziales Miteinander. Alles Themen, die unmittelbar in den Quartieren ihre Wirkung entfalten. Während am 13.9. auch die Besetzungen der Bezirksvertretungen als direkte politische Gremien für die Stadtteile neu gewählt werden, stellt das Forum:Mirke am 20.8. die Frage, welche Quartiersentwicklung in den Plänen der Oberbürgermeisterkandidat:innen steckt.
Denn am 20.8. um 19:00 Uhr gibt es ein Forum:Mirke-Spezial. Wo sich sonst engagierte Bürger:innen und Vertreter:innen von Einrichtungen und Initiativen aus dem Quartier Mirke treffen, um die Entwicklungen vor Ort zu diskutieren, sitzen nun die Kandidat:innen für das Oberbürgermeister:innen-Amt auf dem Podium.
Und stellen sich der Frage: Was kann ein:e Oberbürgermeister:in konkret für die Wuppertaler Quartiere tun?
Die Plätze vor Ort sind alle vergeben, die Veranstaltung wird live übertragen auf www.stew.one sowie dem Youtubekanal von Chaos-West TV. Start ist 19:00 Uhr.
Ein Podium mit den Wuppertaler Oberbürgermeister-Kandidierenden
Daten sind das neue Öl? Nein, sie sind das neue Grundwasser! Das gilt insbesondere für öffentliche Daten, wie Vergabeverfahren in Verwaltungen, Energie-Verbrauchsdaten oder die Qualität unseres Trinkwassers. Aber wem nützen eigentlich offene Daten? Welches Potential haben sie für Bürger_innen und Wirtschaft? Was hat das Thema eigentlich mit Wuppertal zu tun? Und wie könnte eine digitale und offene Stadt der Zukunft aussehen?
Diese und weiter Fragen sollen bei der Podiumsdiskussion mit den Wuppertaler Oberbürgermeister-Kandidierenden diskutiert werden. Zu Gast auf dem Podium: Henrik Dahlmann, Freie Wähler Marcel Hafke, FDP Mira Lehner, Die Partei Andreas Mucke, SPD Panagiotis Paschalis, unabhängig Bernhard Sander, Die Linke Uwe Schneidewind, CDU & Bündnis 90/Die Grünen Moderation: Jana Pahlkötter, Initiative Opendatal
Auch ihr als Wuppertaler Bürger_innen kommt bei der Veranstaltung zu Wort. Egal ob Open Data Neuling oder Expert_in, beteiligen können sich alle. Falsche Fragen gibt es nicht. Worum es auf der Bühne geht, entscheidet das Publikum demokratisch: Alle Fragen werden über eine Website gesammelt und können von den Zuschauenden favorisiert werden. Die Podiumsteilnehmer_innen diskutieren die Themen mit den meisten Stimmen.
ANMELDUNG
Wer im Wuppertaler Brauhaus vor Ort dabei sein möchte, muss sich aufgrund der aktuellen Corona Bestimmungen bis MONTAG, 10. AUGUST, um 10 Uhr über Wuppertal-Live anmelden. Die Teilnahme ist kostenlos. Wir freuen uns, wenn ihr durch eine Spende vor Ort helft, die Veranstaltung zu finanzieren.
Spontan entschlossene Interessierte können an der Veranstaltung per Livestream über STEW.ONE oder Chaos West TV teilnehmen.
WER STEHT DAHINTER?
Die Podiumsdiskussion wird von Opendatal in Zusammenarbeit mit Utopiastadt organisiert. Opendatal ist die Open Data Initiative von Wuppertal und hat sich im kreativen Cluster von Utopiastadt am historischen Bahnhof Mirke an der Nordbahntrasse verortet. Unterstützt wird das Event freundlicherweise von der Kunst und Kultur Plattform STEW.ONE, der Produktions Initiative Chaos West TV und der Gaststätte Wuppertaler Brauhaus.
Seit die Corona-Schutzverordnung das gemeinsame Arbeiten in einem sicheren Rahmen wieder möglich macht, treffen sich wieder regelmäßig engagierte Utopist:innen um die Sanierung von unserem Bahnhof voranzubringen. Konkret an jedem zweiten Samstag im Monat. Morgen am 08. August packen wir wieder gemeinsam an und haben folgende Themen parat:
Rückbau Vordach
Werkstadt weiter/neu sortieren
Werkstadtlager ausräumen
USCRS schick machen
Offene Werkstadt in der Gepäckabfertigung weiter bauen
Bodenplatten aus Westflügel aufbrechen
mysteriöse Zisterne weiter auspumpen und provisorisches Lüftungssystem bauen. Es wird spannend!
Auch in der alten Gepäckabfertigung geht es weiter:
Türen und Fenster: Es kann der Rahmen für die Tür von der Schauber-Werkstatt zur Montagehalle gebaut werden.
Die Verkleidung des Fensters im Eingangsbereich kann eingebaut und gestrichen werden. Hier kann auch das Gitter eingesetzt werden.
In der CAM-Werkstatt können die Weiteren Wände verputzt werden und auch die Außenwand ist bereit.
Elektrounterverteilungen können aufgebaut werden
Wir starten wie immer um 11 Uhr und freuen uns auf neue Bekanntschaften, tatkräftige Unterstützung und einen produktiven Tag. Der Hutmacher stellt übrigens wieder kostenlose Getränke bereit.
Das ist Andi. Andi und viele andere Hutis haben in den letzten Wochen und Monaten Alles gegeben, um den Hutmacher durch die Pandemie zu retten – immer mit einem netten Spruch auf den Lippen und mit viel Spaß und Freude. Um im Sommer nochmal richtig viel Bärtig Bräu unter die Menschen zu bekommen und den unzähligen Besucher*innen von Utopiastadt noch ganz viele Sommerabende auf der wohl schönsten Sonnenterasse Wuppertals zu bescheren, suchen wir ab sofort Verstärkung für unser Gastro Team! Wenn du Lust hast in den nächsten Monaten mit der festivalerprobten Gastro-Crew zu arbeiten, schreib uns eine Nachricht an js(at)baertig.utopiastadt.eu
Wir suchen Aushilfen auf 450€-Basis, ab sofort! Im besten Fall hast du im August und September Zeit und hast Spaß daran, Gastgeber*in zu sein. Dabei?!
Nach einer viel zu langen Pause, in der wir euch »nur« mit ToGo Getränken versorgen konnten, freuen wir uns sehr morgen endlich wieder unseren Biergarten eröffnen zu können. ToGo Getränke wird es natürlich weiterhin geben, aber ihr könnt euch eben auch wieder auf den Bahnsteig des alten Mirker Bahnhofs setzen, Musik aus der Boombox genießen und das ein oder andere Bärtig Bräu genießen.
Los gehts morgen, Freitag, 17.07.2020, ab 14:00 Uhr, in der Sonne, irgendwo in Utopiastadt. Deal?!
Wir können euch kaum erwarten! 🙂 Bleibt Gesund und SPREAD THE WORD, NOT THE VIRUS!
(PS: wir nehmen vorerst keine Reservierungen an. Platz gibts aber mehr als genug!)
Das inzwischen auch im bergischen Wuppertal das Bekennen zum Fahrrad nicht mehr mit kritischen Blicken entlohnt wird, ist wohl Teil eines gesamtgesellschaftlichen Wandels. Eines Wandels hin zum unmotorisierten Individualverkehr unter Berücksichtigung von Umwelt und sportlicher Betätigung. Aber auch zu Freizeitzwecken greift der*die Wuppertaler*in immer öfter zum Fahrrad. Dieser Veränderung ist einzelnen Institutionen zu verdanken, die den realen Griff zum Fahrrad überhaupt erst ermöglichen. Neben zahlreichen Institutionen und infrastrukturellen Einrichtungen wie der Nordbahntrasse, das Lastenrad »Fienchen«, der Pedelec Verleih der Stadt Wuppertal, »Supercargo« oder Fahrradkoryphäen wie dem »Talradler«, trägt auch der Radverleih Utopiastadts »Utopiastadtrad« seinen Teil dazu bei. Noch vor den bestehenden Maßnahmen und den kritischen Entwicklungen der Covid-19-Pandemie haben Wolf und ich den utopischen Radverleiher*innen deswegen an einem regnerischen Tag einen Besuch abgestattet. Was motiviert die Ehrenamtler*innen dieses Angebot aufrechtzuerhalten und wie läuft das überhaupt ab?
Deswegen trafen wir uns mit drei der Verleiher*innen – Ralf Wittmer, Hildegard Gallenkamp und Peter Theuerkauf vor den Verleihcontainern auf der Utopiastadt Campus Raumstation. Ralf engagierte sich bereits seit 20 Jahren ehrenamtlich bei der Kirche bevor er vor drei Jahren bei »Utopiastadtrad« landete. Angetrieben von seiner Leidenschaft für Fahrräder findet er hier ein soziales Netzwerk von Gleichgesinnten, die gemeinsam an einem Strang ziehen. Auf der Suche nach einer Tätigkeit die ihnen nicht nur Spaß bereitet, sondern auch etwas an die Mitmenschen zurückgibt, führt auch der Weg von Hildegard und Peter sie zu den beiden Überseecontainern von »Utopiastadtrad«. Seitdem stehen sie in der Saison wöchentlich bereit um Wuppertaler*innen das Fahrrad fahren zu ermöglichen.
Aber wie funktioniert der Radverleih und was macht ihn besonders?
»Utopiastadtrad« ist im Prinzip ein Radverleih wie jeder Andere. Die einzige Prämisse besteht darin, dass er ehrenamtlich geführt wird und damit nicht an erster Stelle profitorientiert ist. Die Nutzer*innen zahlen also keinen festen Betrag für das Leihen eines Rads, sondern hinterlassen bei Mitnahme des Fahrrads ihre Kontaktdaten und ein Pfand von 20 €. Bei Rückgabe des Rads bekommen die Nutzer*innen ihren Pfand zurück und haben die Möglichkeit einen Teil davon zu spenden. Hier wird allerdings keiner kritisch beäugt, wenn das Spendenangebot nicht wahrgenommen wird. Denn der Radverleih ist ein Angebot, das auf niederschwelligem Zugang, sozialer Teilhabe und Vertrauen basiert. Aber auch Upcycling spielt hier eine große Rolle. Die Fahrräder entspringen alle aus Spenden die Wuppertaler*innen Utopiastadt vermacht haben. Bevor sie Teil des Sortiments werden, nehmen einige der »Mirka Schrauba« die Räder unter die Lupe und testen sie auf Herz und Nieren. Schließlich sollen Unfälle, aufgrund von technischen Schwächen, vermieden und eine heile Rückkehr der Fahrräder garantiert werden. Alle Räder im Verleih sind für den durchschnittlichen Gebrauch auf der Nordbahntrasse und im Straßengebrauch konzipiert, das erleichtert Einsteiger*innen erfahrungsgemäß das Fahrradfahren bemerkt Hildegard.
Das Sammelsurium von »Utopiastadtrad« | Foto von Wolf Sondermann
Trotz all dieser Faktoren ist es wichtig zu betonen, dass der Radverleih Utopiastadts keine Konkurrenz zu bestehenden Verleih- oder Reparaturangeboten darstellt. Das Konzept versteht sich viel mehr als eine Ergänzung zu bestehenden Radverkehrsinfrastrukturen und eröffnet dahingehend die Möglichkeit, Wuppertaler*innen niederschwellig für das Fahrradfahren zu begeistern. Das lässt sich auch an den Nutzer*innen des Angebots des Radverleihs beobachten. Hier treffen überregionale Besucher*innen auf Familien aus dem Quartier. Einige können sich keine eigenen Räder leisten, andere suchen nur etwas Abwechslung. Ab und zu statten auch Jugendgruppen der Alten Feuerwache oder fahrradengagierte Berliner*innen dem Verleih einen Besuch ab. Ihnen allen gemeinsam ist die Freude am Radfahren und die Dankbarkeit für dieses Angebot. So können sich an manchen Tagen schonmal 50 Nutzer*innen auf Rädern von »Utopiastadtrad« durch die Talstadt begeben – natürlich so lange das bergische Wetter es zulässt.
Unter diesen Umständen sind die Verleiher*innen weit mehr als bloße Dienstleister*innen. Sie sind rudimentäre Fahrradmechaniker*innen, helfende Hände, Fahrradfahrlehrer*innen, Wissensvermittler*innen, offene Ohren, Mobilitätswendeninitiator*innen und Teil eines utopischen sozialen Netzwerks. Das garantiert eine abwechslungsreiche Zeit vor Ort und schützt vor langweiliger Wiederholung. Hier sind Skurrilitäten und einzigartige Begegnung vorprogrammiert. Auf die Frage warum die Drei sich auf eine solche Art und Weise engagieren, antworten die drei sehr schnell: Abwechslungsreiche Aufgaben schützen vor Langeweile bzw. Alltagstrott und entlohnen mit Lächeln und Freude!
Mitten im Gespräch | Foto von Wolf Sondermann
Inzwischen haben die Verleiher*innen ein Konzept erarbeitet mit dem sie auch unter den anhaltenden Umständen die Öffnung des Verleihs verantworten können – die Verleihsaison 2020 ist damit eröffnet! Das heißt, dass du ab jetzt wieder mit einem schicken Tandem und unzähligen Straßenrädern über die Trasse trampeln kannst. Wann der Verleih geöffnet hat, kannst du hier im Onlinekalendar in Erfahrung bringen. Neben zahlreichen weiteren lokalen Akteur*innen, stellt »Utopiastadtrad« ein antreibendes und inspirierendes Ritzel in dem Antrieb der lokalen Fahrradkultur da. Eine Kultur, die Wuppertal begeistert in Richtung Mobilitätswandel schubst – natürlich behutsam! Wenn du dir vorstellen kannst in Zukunft selbst Teil von »Utopiastadtrad« zu werden oder Fragen an die Verleiher*innen hast, dann melde dich doch hier via Mail.
Disclaimer: Der nachfolgende Artikel und das darin geschilderte Treffen ist vor der Covid-19-Pandemie und den damit einhergehenden Maßnahmen umgesetzt worden.
Die Fienchen-Lastenradfamilie ist um einen Bestandteil reicher: Mit der neuen Garage stehen auf dem Utopiastadt-Campus den Nutzerinnen und Nutzern neue Nutzungsmöglichkeiten offen. Das kostenlose Ausleihen der Räder soll damit noch flexibler und einfacher werden.
Die Garage hat Platz für bis zu vier Lastenräder, die autark ausgeliehen werden können. Außerdem wird der Strom in Zukunft CO2-neutral per Photovoltaik-Anlage produziert. »Von Beginn an wünschten wir und unsere Nutzer ein System, das den Nutzerinnen und Nutzer die Möglichkeit gibt, unserer Räder selber, also ohne Hilfe von Ehrenamtlerinnen und Ehrenamtlern, auszuleihen. Mit der Fienchen-Garage sind wird dieser Vision zum Greifen nahe«, erklärt Christoph Grothe, der vor vier Jahren den Lastenradverleih mit ins Leben gerufen hat.
Kirsten Haberer vom Fahrradstadt Wuppertal e.V. ergänzt: »Stundenweise Ausleihen, zum Beispiel für den Getränkeeinkauf, sind langfristig damit möglich. Damit hoffen wir, weiter zu einer Reduzierung von innerstädtischen Autofahrten beitragen zu können. Bei der Gestaltung der Fienchen-Garage wurden wir von bekannten Grafittikünstlern unterstützt, so dass neben dem reinen Zweck auch ein optischer Hingucker auf dem Utopiastadt Campus entstanden ist.« Johannes Schmidt, verantwortlich für die Flächenentwicklung der Utopiastadt gGmbH: »Fienchen und seine Geschwister, als kostenloses, urbanes Radverleihsystem, tragen einen bedeutenden Teil dazu bei, dringende Zukunftsfragen der innerstädtischen Mobilität zu beantworten. Der Utopiastadt Campus ist eine Experiementierfläche für die Stadt von Morgen, auf der genau solche Projekte Raum bekommen, denn sie sind zukunftsweisend. Fienchen trägt dazu bei, dass für immer mehr Menschen das Fahrrad eine wirkliche Option alternativ zum Pkw wird. Denn Fienchen und seine Geschwister geben uns die Möglichkeit, uns einfach, billig und umweltfreundlich im urbanen Raum fortzubewegen.«
Matthias Ertel vom WSW Klimafonds, der die Garage finanziell gefördert hat: »Einfach ausprobieren sollen viele Menschen die Fienchen-Lastenräder. Wenn der eine oder die andere dann merkt: ,So kann ich ja auch gut transportieren’, dann wäre das ein dreifacher Gewinn: persönlich, für Wuppertal und für unser Klima.« Über den Sommer werden Fienchen I und Fienchen II in Ronsdorf stationiert sein. Das Fienchen-Selbstausleihsystem soll im Anschluss zur Verfügung stehen.
Mit Blick auf die weltweite Verbreitung des Coronavirus hat das Organisationsteam des Solar Decathlon Europe 21 (SDE21) beschlossen, den erstmals in Deutschland, Wuppertal, ausgetragenen Zehnkampf für urbanes Bauen und Leben zu verlegen. Ursprünglich für September 2021 festgesetzt, verschiebt sich das Finale des internationalen Hochschulwettbewerbs auf Juni 2022.
Die Entscheidung wurde in enger Abstimmung mit den teilnehmenden Teams und den Kooperationspartner*innen getroffen. »Ein Großevent mit 18 Teams aus elf Ländern und hohem Besucher*innenansturm würde 2021 eventuell auf erschwerte Bedingungen treffen. Zur Verlegung zwingt uns jedoch vor allem, dass die Teams in ihrer Arbeit gegenwärtig so beeinträchtigt sind, dass Quantität und Qualität der Beiträge zum ursprünglich geplanten Datum in Frage stünden«, berichtet Projektleiter Dr. Daniel Lorberg.
Faire Wettbewerbsbedingungen
Die Anti-Corona-Maßnahmen fallen in einzelnen Ländern unterschiedlich aus. Dadurch sind einige Teams in ihrer Zusammenarbeit derzeit eingeschränkter als andere. »Der Zeitplan des SDE21 ist straff. In knapp zwei Jahren müssen die Teams ganze Gebäude konzeptionieren und eine Wohneinheit daraus in Wuppertal aufbauen«, betont Dr.-Ing. Katharina Simon, Projektdirektorin für Architektur und urbane Innovation: »Die Verschiebung und der dadurch gewonnene zeitliche Puffer garantieren weiterhin faire Wettbewerbsbedingungen.«
Reale Herausforderungen, nachhaltige Lösungen
Auch die wissenschaftliche Begleitforschung des Solar Decathlon Europe 21 ist derzeit coronabedingt nicht durchführbar. »Es geht beim SDE21 nicht darum, mit Mühe und Not irgendwelche Häuschen auf die Fläche zu stellen, sondern darum, wirkliche Antworten für die Stadt der Zukunft zu finden. Genau dafür schaffen wir mit der Verschiebung die Voraussetzungen«, bringt es Lorberg auf den Punkt.
»Wir freuen uns auf ein tolles Event im Sommer 2022, das ganz im Zeichen des nachhaltigen Wohnens und Lebens in der Stadt von morgen steht. Gerade in Zeiten wie diesen sind machbare, innovative Lösungen für bestehende Herausforderungen gefragt«, so Simon abschließend.
Der Solar Decathlon Europe 21 (SDE21) ist ein internationaler Hochschulwettbewerb für nachhaltiges Bauen und Leben in der Stadt. Er findet 2022 erstmals in Deutschland, Wuppertal, auf dem Utopiastadt Campus statt. 18 Teams aus elf Ländern planen und bauen die Stadt von morgen. Es geht um innovative und ressourcenschonende Architektur, aber auch darum, vor dem Hintergrund des Klimawandels die Energiewende in urbanen Quartieren voranzubringen.
Das vierjährige Projekt wird vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) gefördert und vom SDE21-Projektteam der Fakultät für Architektur und Bauingenieurwesen, Bergische Universität Wuppertal, organisiert. Projektpartner*innen sind das Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie gGmbH, die Utopiastadt gGmbH, die Neue Effizienz GmbH, die Wuppertaler Stadtwerke und die Stadt Wuppertal.