Seit März 2021 erscheint in der Reihe »Logbuch Utopiastadt« alle 14 Tage eine Kolumne aus Utopiastadt im Wuppertaler Lokalteil der Westdeutschen Zeitung. Und hier auf der Seite.
Die heutige Kolumne ist von Lana Horsthemke:
Logbucheintrag 0.10
Das Jahr 2021 ist für uns in vielerlei Hinsicht ein besonderes Jahr. Unter anderem, weil Utopiastadt dieses Jahr zehn Jahre alt wird. Wir haben natürlich überlegt, wie wir das angemessen feiern können. Aber wir sind zu dem Schluss gekommen, dass wir im Zuge der Pandemie noch keine großen Veranstaltungen und Feiern machen wollen. In 2021 richten wir stattdessen den Blick nach innen und ziehen noch einmal kräftig an ein paar Baustellen!
Zwar wird schon seit Jahren auf den Flächen und an den Gebäuden gewerkelt: Bis zum Sommer 2022 sind viele der Arbeiten an unseren Gebäuden aber in der Hochphase und dann irgendwann in den letzten Zügen. Dazu gehört zum Beispiel, dass gerade das Dach des Mirker Bahnhofes erneuert wird, oder dass wir mit aller Kraft und Liebe engagierter Utopist:innen unter fachkundiger Aufsicht eines Tischlermeisters historische Fenster ausbauen, abschleifen, neu lackieren und wieder einbauen. Auch hinter der Fassade wird kräftig gewerkelt. Parallel werden im Nebengebäude, der Gepäckabfertigung, Böden für neue Gemeinschaftsräume und offene Werkstätten geschliffen, Wände verputzt und vieles mehr.
Bis in den nächsten Sommer wird also hauptsächlich saniert! Zusätzlich werden wir bis Ende September einen Großteil unsere Flächen für den Bauwettbewerb »Solar Decathlon Europe« frei machen. Ab Oktober werden die Flächen dafür an die Bergische Universität Wuppertal vermietet und durch diese für den Wettbewerb im Juni 2022 vorbereitet.
Parallel denken wir in die Zukunft: Was soll in der Halle gegenüber des Bahnhofs entstehen, wenn sie irgendwann nicht mehr vermietet ist? Was wünscht Ihr Euch? Seid gespannt auf den Ideenwettbewerb, den unser Projekt »Neue Urbane Produktion« hierzu noch in 2021 ausrufen wird.
Im Mirker Bahnhof selbst entsteht durch die Sanierung viel Raum, der nach der Instandsetzung wieder genutzt werden kann. Neuer Raum für gemeinwohlorientierte Ideen, für die altbekannten Only Hut Konzerte, das Café Hutmacher und natürlich für Eure Utopien. Auch hier bauen wir konzeptionell »um« und »weiter«.
Wenn Ihr also in Utopiastadt seid, Utopist:innen in Warnwesten seht, die eifrig Dinge von A nach B schieben, Fenster tragen oder mal nichts zu sehen ist, dann wisst Ihr nun, was diese Menschen tun. Und bei all den Baustellen könnt Ihr helfen: Macht mit beim Ideenwettbewerb (Infos demnächst auf https://neue-urbane-produktion.de) oder kommt samstags zum Utopiastadt-Workout und lernt beim Mitmachen zum Beispiel, wie man fachgerecht historische Fenster aufarbeitet. Während wir gemeinsam überall um-, auf-, aus- und weiterbauen, ist der Hutmacher als Euer Anker in Utopiastadt weiter geöffnet – soweit Pandemie, Baustelleneinrichtung und Wetter es zu lassen sowohl drinnen als auch draußen.
Und wenn im nächsten Jahr Bahnhofsgebäude und Campusflächen in frischem Glanz erstrahlen, feiern wir nicht nur zusammen das 10-Jährige von Utopiastadt nach, sondern direkt auch noch den 140. Geburtstag des Mirker Bahnhofs!
Erstveröffentlicht am 12.08.2021 in der Printausgabe der WZ: https://www.wz.de/nrw/neues-aus-utopiastadt-wir-bauen-um_aid-62130411