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16.4. | 16:00 Uhr | Abschlusslesung des Kolleg des Schreibens NRW

Üblicherweise arbeitet es unter Ausschluss der Öffentlichkeit: Das Kolleg des Schreibens. Unter dem Dach der Schreibakademie NRW über sich hier Studierende aller Fachrichtungen im literarischen Schreiben, entwickeln kreative Impulse, verfeinertes Sprachgefühl, ästhetisches Denken – begleitet durch ein erfahrenes Leitungsteam, aktuell bestehend aus Martina Wunderer (Lektorin, Suhrkamp Verlag) und Tilman Strasser (Autor, Kulturkonzepter).

Die Resultate der gemeinsamen Arbeit mit den zehn Wuppertaler und Düsseldorfer Studierenden im Kolleg des Schreibens werden am Sonntag, den 16. April, um 16:00 Uhr, im Café Hutmacher der Utopiastadt vorgestellt. Der Eintritt ist frei.

www.schreibakademie.nrw

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Logbuch

Studium experimentale

Seit März 2021 erscheint in der Reihe »Logbuch Utopiastadt« regelmäßig eine Kolumne aus Utopiastadt im Wuppertaler Lokalteil der Westdeutschen Zeitung. Und hier auf der Seite.

Diese Kolumne ist von Boris Bachmann und Matthias Wanner:

Logbucheintrag 0.40

Ein Klassiker in Utopiastadt: Das Telefon klingelt, und eine Studentin fragt nach einem Interview für ihre Bachelorarbeit über die Motivation der Ehrenamtlichen in Utopiastadt. Oder ein Uni-Mitarbeiter will wissen, ob Utopiastadt in einem Förderprojekt zu nachhaltigen Lebensstilen als Praxisparterin und „Ort der Möglichkeiten“ dabei ist. Anfragen wie diese trudeln seit über zehn Jahren regelmäßig ein. So regelmäßig, dass bereits 2016 ein eigenes Modul dafür geschaffen wurde: die Coforschung. Das Ziel: Die Praxis, also der utopistische Alltag, und die Forschung befruchten sich wechselseitig und arbeiten auf Augenhöhe zusammen. So erhält Forschung konkrete Relevanz und die Praxis wertvolle Anregungen, Modelle und Erkenntnisse. 

Schnell entstand ein monatliches offenes Treffen, in dem aktuelle Studienarbeiten vorgestellt, entwickelt und diskutiert wurden. Die Themenbreite reicht von landschaftsplanerischen Entwürfen für den Utopiastadt Campus, soziologischen Gedanken zum „Recht auf Stadt“ bis hin zu ökonomischen Geschäftsmodellen einer Energiewende im Mirker Quartier. Seit 2016 sind über 45 solcher Arbeiten entstanden. Damit die Arbeiten nicht in der (digitalen) Schublade verstauben, gibt es dazu kleine Steckbriefe auf der Homepage des Quartier Mirke.

Neben diesen Einzelprojekten wurde mit viel Herzblut frühzeitig damit begonnen, gemeinsame Forschungsprojekte aufzubauen. Eine intensive Partnerschaft entwickelte sich vor allem mit dem Wuppertal Institut und der Uni Wuppertal, hier insbesondere dem Zentrum für Transformationsforschung und Nachhaltigkeit (transzent). Seither geben sich Forschende in Utopiastadt die Klinke in die Hand. Der Draht in die Schreib- und Denkstuben der Wissenschaft ist kurz, nicht nur bei großen Begriffen wie „Transformation“ und „Nachhaltigkeit“. Die Kooperation liefert auch viel Futter für den Anspruch von Utopiastadt, ein Experimentierraum zu sein. So wurde das Format des Forum:Mirke weiterentwickelt und in zwei Containern auf dem Campus entstanden zeitweilige offene Ausprobier- und Ausstellungsräume. Für die große Logistikhalle wurden in dem  bundesweiten Blaupausen-Wettbewerb dutzende hochkarätige Szenarien entwickelt. Und – last but not least – hätte es den Solar Decathlon Europe ohne diese langjährige Zusammenarbeit wohl auch nicht in Wuppertal gegeben. 

So werfen Utopiastadt und Forschung sinnbildlich die verschiedensten Ingredienzien in die Reallabor-Petrischale, beobachten Reaktionen und mischen bei Stadt- und Gesellschaftsentwicklung mit. Neuerdings auch in Kooperation mit dem bundesweiten Netzwerk Immovielien, einem Verein zur Förderung gemeinwohlorientierter Immobilien- und Quartiersentwicklung. Mehr Info gibt’s auf der Webseite von Utopiastadt. Oder einfach dabei sein beim nächsten Coforschung:Kolloquium am 16.3. von 10:15 bis 12h. Vorgestellt werden eine Untersuchung zur Verringerung des motorisierten Individualverkehrs im Mirker Quartier und die Analyse, wie sich das Stadtmachen-Engagement im Quartier seit 2006 entwickelt hat.


Erstveröffentlicht am 09.03.2023 in der Printausgabe der WZ: https://www.wz.de/nrw/wuppertal/utopiastadt-wie-sich-alltag-und-forschung-befruchten_aid-86269989

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Logbuch

Eine für alle

Seit März 2021 erscheint in der Reihe »Logbuch Utopiastadt« alle 14 Tage eine Kolumne aus Utopiastadt im Wuppertaler Lokalteil der Westdeutschen Zeitung. Und hier auf der Seite.

Diese Kolumne ist von Amanda Steinborn:

Logbucheintrag 0.39

Der Frühling naht und wir sehnen uns danach das Leben wieder nach draußen zu verlagern. Eine kleine Oase, ohne Verkehr im Grünen, wo wir gemeinsam spielen, schaffen und uns raufen können. Und das Ganze am besten direkt vor der eigenen Haustüre. Wie utopisch ist das denn bitte? Sehr! Na dann – auf geht’s. 

Utopiastadt ist ja nicht nur der Mirker Bahnhof und die alte Gepäckabfertigung nebenan, welche bald ihre Tore als Gemeinschaftswerkstatt öffnet. Utopiastadt ist auch der Campus mit seinen run 40.000 qm drum herum. Da wonoch ein paar Häuser des Solar Decathon Europe stehen, die riesige Halle und auch das Zirkuszelt. Aber was passiert eigentlich mit der Fläche? 

Der Utopiastadt Campus soll ein Ort für viele sein. Viele die dort mithelfen, viele die dort Platz nutzen und viele die dort Ideen einbringen. Die Fläche für das Gemeinwohl gekauft worden, also mit dem Ziel die Fläche im Sinne der Bürger:innen zu entwickeln und nicht an die meistbietende Immobilienfirma zu veräußern. Der Utopiastadt-Campus ist also eine Immovielie: Von Vielen für Viele! Laut dem bundesweiten Netzwerk Immovielien geht es dabei um zivilgesellschaftliche Initiativen, die in Städten und ländlichen Räumen selbstorganisiert, solidarisch und in Kooperation mit Partnern Immobilien für sich und ihre Nachbarschaft entwickeln und dabei eine besondere Rolle in der Entwicklung lebendiger und zukunftsfähiger Stadtteile einnehmen. 

Sowohl das Netzwerk, als auch wir wissen jedoch: einfach ist das nicht. Wo viele Menschen mit am Werk sind, sind auch viele Bedarfe und wo viel Fläche ist, sind viele Kosten. So können wir als Eigentümer:innen der Fläche nicht einfach loslegen mit tollen Ideen und Projekten. Wir sind an die äußeren Umstände gebunden: Kredite und Zinsen müssen getilgt, laufende Betriebskosten gedeckt werden. Und das Dach der bunten Halle ist dann noch lange nicht saniert.

Als in erster Linie ehrenamtlich getragene Initiative, stehen uns nicht einfach so Mittel zur Verfügung. Daher können die Flächen nur Schritt für Schritt gestaltet und müssen Konzepte sorgsam und unter Beteiligung Vieler entwickelt werden, damit diese sowohl dem Anspruch an das Gemeinwohl, als auch an das Kapital gerecht werden. Das ist eine langfristige und mühselige Aufgabe, die wenig pompöse Wirkung nach außen hin hat und viele Ressourcen bindet. Ressourcen die sowieso schon knapp und zu großen Teilen in der Sanierung des Hauptgebäudes gebunden sind. 

Trotzdem geben wir unseren Traum einer Immoviele für Wuppertal nicht auf, aber um eine Fläche für Viele schaffen zu können, brauchen wir Euch! Spenden, ehrenamtliche Mitarbeit oder Ideen und Möglichkeiten zur Sicherung dringend benötigter Personalressourcen, um den Wandel gut gestalten zu können – all das ist uns immer willkommen! Eine gute Möglichkeit zum Einstieg bietet das nächste Forum:Mirke am 15.2. im Café der Alten Feuerwache: Dort berichten wir über die aktuellen Entwicklungen auf dem Utopiastadt-Campus. Kommt vorbei – eine Fläche für Alle kann es nur mit der Hilfe von Vielen geben.

Wer sich über das Netzwerk Immovielien informieren will: https://www.netzwerk-immovielien.de


Erstveröffentlicht am 09.02.2023 in der Printausgabe der WZ: https://www.wz.de/nrw/wuppertal/stadtteile/elberfeld/kolumne-aus-wuppertal-immobilien-und-immovielen_aid-84562647

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Forum:Mirke | 15.2. | Solidarische Mirke, Utopiastadt-Campus

Mi. 15.02.2023 | 19:00 Uhr
Café in der Alten Feuerwache | Gathe 6

Alle zwei Monate treffen wir uns zum Forum:Mirke, alle zwei Monate diskutieren wir die Entwicklung im Quartier, alle zwei Monate schauen wir im Großen wie im Kleinen, wie wir gemeinsam unser Viertel gestalten.
Von Bäumen am Carnapsplatz bis zur Entwicklung der Diakoniekirche, vom Friedhof bis zur Fahrradstraße, von Festivals bis zu solidarischen Strukturen – alles, womit Du Dein Viertel gestalten möchtest, kann Thema im Forum:Mirke werden.

Diesen Monat stellt sich eine engagierte Gruppe vor, die Ideen aufzeigt, wie ihre Arbeit als Beitrag zur Solidarischen Mirke erweitert werden kann.

Außerdem werden wir von den aktuellen Entwicklungen auf dem Utopiastadt-Campus berichten.
Nachdem die Häuser vom Solar Decathlon Europe nach und nach verschwinden oder ihren Standort wechseln, hier und da aber schon neue Container aufgetaucht sind, die Presse anklopft und die Nachbar:innen neugierig nachfragen, nehmen wir am 15.2. die engagierte Nachbarschaft im Forum:Mirke mit auf dem Weg des steten Wandels auf dem Utopiastadt-Campus.



Selbstverständnis des Forum:Mirke:
https://quartier-mirke.de/forummirke

Protokollarchiv:
https://quartier-mirke.de/protokoll-archiv

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Leuchtende Seebrücke

Lichterwege am 7. Februar von 18.00-20.00 Uhr

Nach zwei Jahren Ausnahmezustand und der Verlagerung der Lichterwege in den digitalen Raum aufgrund der Corona-Pandemie finden die Lichterwege endlich wieder live im gesamten Stadtteil Ostersbaum statt.
Am 7. Februar 2023 werden über 7.000 Kerzen angezündet und in bunten Gläsern auf vielen Treppen im Ostersbaum nach Entwürfen der Künstlerin Diemut Schilling aufgebaut. Diese einzigartige romantische Lichtinszenierung wird begleitet von vielen Musikern und Chören. In diesem Jahr reicht das Fest zum ersten Mal über die Gathe hinweg bis zum Mirker Bahnhof, wo der Gedenkort für auf der Flucht nach Europa gestorbene Flüchtlinge beleuchtet wird.

Dazu H.-J. Hartmann und R. Schatz von der Seebrücke:

»Im vergangenen Jahr eröffnete die Seebrücke Wuppertal einen Gedenkort für Geflüchtete, die auf ihren Fluchtwegen umgekommen sind. Diese Installation soll ein Ort werden, an dem die Menschen nicht nur gedenken, sondern auch zum Handeln angeregt werden.

Dazu wäre es wichtig, die Fluchtwege zu erleuchten, damit alle sehen können, was auf dem Mittelmeer, in den nordafrikanischen Wüsten und Lagern geschieht. Die Wege zu erleuchten würde es den Flüchtenden erleichtern, ihre Wege ohne Lebensgefahr zu gehen und einen sicheren Ort zu finden.

Schaffen wir mit vielen Lichterwegen sichere Fluchtwege bis in unsere Stadt hinein.«

Zum Abschluss der Lichterwege gibt es um 20:15 Uhr eine Tanzperformance auf dem Platz der Republik mit Tänzer:innen des Folkwang Tanzstudios und weiteren Tänzer:innen und Künstler:innen, choreographisch geleitet von Jan Möllmer und lichtinszeniert von einem Utopist der ersten Stunde, Gregor Eisenmann.


Eine Veranstaltung des Nachbarschaftsheim Wuppertal e.V.: https://www.nachbarschaftsheim-wuppertal.de/07_Stadtteilleben/07_07_01_lichterwege.html

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Coforschung: Mit wem plant die Planung und wer vereint was?

Herzliche Einladung zum Coforschungs-Kolloquium
16.2. von 10:15 bis ca. 12:00 Uhr
https://meet.devtal.de/coforschung.

Am 16.02. wird es zwei Beiträge zu bürgerschaftlichem Engagement in Mittelstädten geben:

Lea Fischer präsentiert Teile ihrer Doktorarbeit „Mit wem plant die Planung? Das Bürger:innenbild der planenden Verwaltung“ und Christopher Neuwirth präsentiert die Ergebnisse seiner Masterarbeit „Vereint euch! Eine Untersuchung von Vereinen als Treiber basisdemokratischer Stadtgestaltung am Beispiel der Mittelstadt Detmold“.

Lea Fischer ist Teil des Doktorierendenkollegs „Mittelstadt als Mitmachstadt“ und strebt mit ihrer Arbeit an, Verständnisse der Rolle des Bürgers / der Bürgerin in der Stadtentwicklung offenzulegen und zu reflektieren. Dafür führt sie eine qualitative Fallstudie mit Interviews und teilnehmenden Beobachtungen durch und erprobt mit den Verwaltungsmitarbeitenden verschiedene Herangehensweisen an Bürgerbeteiligung in einem Planspiel, das im Sinne der transformativen Forschung konzipiert ist.

Christopher Neuwirth arbeitet am Lehrstuhl für Planungstheorie und Stadtentwicklung an der RWTH Aachen University und hat im Sommer 2022 in seiner Masterarbeit erforscht, ob Vereine die Rolle eines Treibers basisdemokratischer Stadtgestaltung übernehmen können. Anhand einer Datenbankrecherche sowie Interviews und Ortbegehungen hat er die Vereinslandschaft in Detmold untersucht.


Das Coforschungs-Kolloquium findet immer am dritten Donnerstag des Monats statt. Mehr Infos findet Ihr unter Coforschung.

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Lokalzeit packt mit an!

Vorausgesetzt, Ihr stimmt hier für Utopiastadt ab:
https://www1.wdr.de/fernsehen/lokalzeit/ehrenamt-newsletter-wir-packen-mit-an-kampagne-100.html

»Die Lokalzeit sucht ehrenamtliche Projekte, bei denen sie zur Unterstützung mitarbeiten kann! Moderatoren und Moderatorinnen der elf regionalen Lokalzeit-Sendungen kommen für einen Tag zu Ihnen, helfen mit und stellen Ihr Engagement in einem Fernsehbeitrag vor.

Bis Freitagmittag, 13. Januar, hatten wir im Newsletter, auf dieser Seite und in den Lokalzeit-Sendungen gefragt, wo unsere Moderatoren und Moderatorinnen zum Anpacken vorbeikommen sollen. Und das Interesse war gigantisch, mehr als 200 Projekte haben sich bei uns gemeldet. Hinter jedem davon steckt viel Engagement, Einsatz und Hingabe. Wir wissen: Eigentlich hätten es alle verdient, dass die Lokalzeit bei ihnen vorbeischaut.

Das hat es der Redaktion nicht leicht gemacht, eine Vorauswahl der Projekte zu treffen, für die die Newsletter-Abonnenten abstimmen können. Denn kein Ehrenamt ist besser als ein anderes. Deswegen sagen wir an dieser Stelle allen, die sich beworben haben und es nicht ins Voting geschafft haben: Danke und viel Respekt für die tolle Arbeit.

Jetzt anmelden zum Lokalzeit Newsletter Ehrenamt

Die Abstimmung über den Newsletter startet in der Woche ab dem 16. Januar. Am besten also direkt anmelden und Freund:innen, Helfer:innen und anderen ehrenamtlichen Bescheid sagen, damit sie ebenfalls abstimmen können.

Die Abstimmung läuft bis zum 27. Januar.

Am 30. Januar werden die ausgewählten Projekte dann vorgestellt, die entstehenden Beiträge werden Mitte Februar in Ihrer Lokalzeit ausgestrahlt.«

Anmeldung: https://www1.wdr.de/fernsehen/lokalzeit/ehrenamt-newsletter-wir-packen-mit-an-kampagne-100.html

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Logbuch

Fortschritt für Schritt

Seit März 2021 erscheint in der Reihe »Logbuch Utopiastadt« regelmäßig eine Kolumne aus Utopiastadt im Wuppertaler Lokalteil der Westdeutschen Zeitung. Und hier auf der Seite.

Diese Kolumne ist von David J. Becher:

LOGBUCHEINTRAG 0.38

Bei Führungen durch Utopiastadt habe ich viele muntere Antworten auf die Frage, was Utopiastadt eigentlich sei. Im Zweifel: Ein andauernder Gesellschaftskongress mit Ambitionen und Wirkung.

Aber gelegentlich sitze ich selber da und frage mich: Was ist das hier eigentlich? Ein Arbeitsort für die Kreativwirtschaft? Sicher, hier gab es Wuppertals ersten Coworking-Space, lange, bevor es anderswo klassisches Geschäftsmodell wurde. Und viele Menschen, die Ihr Geld in der Kreativwirtschaft verdienen, wie in der Malerei, dem Schauspiel, im Design oder mit Filmen, haben hier gearbeitet oder tun es noch. Also ist Utopiastadt ein Arbeitsort für die Kreativwirtschaft. Aber ist sie nicht viel mehr ein Stadtentwicklungszentrum? Hier haben engagierte Menschen das Forum:Mirke ins Leben gerufen. Eine Quartierskonferenz mit Leuten, die sich aktiv an der Gestaltung des Viertels und seiner Entwicklung beteiligen, oder sich gerne daran beteiligen möchten. Nach ersten Einzelveranstaltungen ist daraus ein regelmäßiges Treffen geworden, Bäume am Carnaps-Platz wurden vor der Fällung gerettet, die Verkaufsabsichten für wichtige Orte wie die Diakoniekirche oder die Gold-Zack-Fabrik wurden frühzeitig in die öffentliche Quartiersdebatte gebracht oder gemeinsam mit der Stadtverwaltung ein Quartiersfonds mit Mitteln der Städtebauförderung ins Leben gerufen. Und natürlich ist auch die Entwicklung der Flächen des Utopiastadt Campus immer wieder Thema im Forum:Mirke. Also ist Utopiastadt klar ein Zentrum für Quartiers- und Stadtentwicklung. Oder vielleicht doch eher ein Schutzgebiet für Zukunftsflächen? Es war lange und mühsame inhaltliche Arbeit, die Flächen des Utopiastadt Campus für eine wirklich freie und wirklich am Gemeinwohl orientierte Gestaltung zu sichern. Dabei war das Großprojekt Solar Decathlon Europe am Ende eine durchaus entscheidende Hilfe. Umgekehrt allerdings hätte es wohl niemals ein solches Projekt in Wuppertal gegeben, wäre die Entwicklung der Flächen vorher ihren klassischen Investoren-Rendite-Gang gegangen. Stattdessen gab es die Expedition:Raumstation, ein spannendes Forschungsprojekt zu urbanen Entwicklungsprozessen, jetzt sind die Flächen Heimat des Livig Lab-NRW, eines weiteren großen, landesweiten Forschungsvorhabens – und zukünftig weiter Experimentierfeld für ganz neue Forschungs- und Entwicklungsideen. 

Dass Utopiastadt zudem noch Trassencafé, Gemeinschaftswerkstatt, Bühne und Veranstaltungsort, Bienenheimat oder einfach mal offener Platz für alle inmitten in dichter Besiedelung ist, erscheint da fast wie eine Randnotiz. Und ich gebe zu, das überfordert mich regelmäßig. Doch dabei dämmert mir, was Utopiastadt für mich ist: Ein Fortschritts-Ort. Und zwar nicht herkömmlicher Fortschritt als Wohlstands- oder Technologievermehrung. Sondern Fortschritt in der direkten Wortbedeutung: Einen Schritt weiter. Und dann noch einen. Schritt für Schritt. So komme ich auch hinter der unbändigen Vielfalt hier her. Dabei ist Utopia der Weg. Und Stadt das Ziel.


Erstveröffentlicht am 12.01.2023 in der Printausgabe der WZ: https://www.wz.de/suche/utopiastadt+logbuch

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Utopiastadt bei der Förderbande

»Da gibt es nicht erste oder zweite Klasse, da gibt’s nur ganz vorne!«
(Stefan Ast, Geschäftsführer NRW-Stiftung im Podcast »Förderbande«)

Im Sommer war erst die NRW-Stiftung bei uns zu Gast, und dann waren Amanda und David zu Gast bei der Förderbande. Das ist ein ganz frischer Podcast der NRW-Stiftung und wir waren direkt in der zweiten Folge dabei.

Warum wir überhaupt bei der Förderbande mitmachen dürfen? Nun, die NRW-Stiftung fördert unseren Eigenanteil zur Sanierung des Bahnhofs-Hauptgebäudes mit 200.000,– Euro, was neben der Unterstützung durch die Jackstädt-Stiftung in gleicher Höhe seinerzeit den endgültigen Start für die Sanierungsarbeiten gegeben hat. Dafür einen herzlichen Dank!

Und ebenfalls herzlichen Dank an Marija Bakker für das schöne Gespräch im Sommer. Doch hört selbst:

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UTOPIST*INNEN Jahresabschluss | Fr. 16.12.

JAHRES
ABSCHLUSS
UTOPIA  22         *
      .
+
   *
*             *
    +

Liebe Uto:pias
liebe Unterstützer:innen und Förder:innen,
liebe Freund:innen von Utopiastadt!

Wir laden euch ein, den großen Jahresabschluss live und in Farbe mit uns allen zu feiern. Wir schauen gemeinsam auf eine ereignisreiche Zeit zurück und blicken von jetzt in die Zukunft. 
Wir konnten uns mit viel Kraft und Mut durch die Pandemie behaupten, haben getestet, gewischt, desinfiziert, dokumentiert und kurzer Hand den geplanten Weihnachtsmarkt zur Impfstation umfunktioniert, haben online getagt und alles auf links gedreht. Wirtschaftlich waren die letzten Jahre mehr als anspruchsvoll und wären ohne die viele und sehr unterschiedliche Hilfe nicht zu schaffen gewesen.
Währenddessen nehmen wir das Gebäude auseinander, setzen es mit Liebe wieder zusammen und das während dieser Ort trotz alledem ein Hafen für so viel Projekte und Ideen bleibt. Es ist ein ständiger Spagat zwischen unseren Ressourcen, der Situation in der Baubranche, Fördermechanissmen und viel zu kurzen Tagen. Trotzdem bauen wir auf: Die Sanierung der alten Gepäckabfertigung* steuert auf die offizielle Innutzungnahme zu, das Dach des Hauptgebäudes ist gedämmt und weitestgehend mit der neuen Metalldeckung versehen. Die Fenster, Ort- und Traufgänge, die Bodenleistenschalung aka Stülpschalung werden durch das Ehrenamt mit Beharrlichkeit und Herzblut erneuert. Die historische Treppenanlage konnte die Stadt Wuppertal einweihen und zur Freude vieler Anwohner:innen endlich wieder öffnen. 
Wir hatten Besuch aus der ganzen Welt. Und auch wenn es an der einen oder anderen Stelle eine Mamutaufgabe war, freuen wir uns über den Erfolg des SDE für die Stadt Wuppertal, über neue Nachbarschaft, die sich im Rahmen des LivingLab NRW weiter mit nachhaltigem und energieeffizientem Bauen beschäftigt und über neue Freunde.
Nach dem SDE ist vor der Raumstation. Das Zirkuszelt ist zurück aus seinem Exil in Wermelskirchen und der Spielplatzcontainer hat bei der Alten Feuerwache eine langfristige Bleibe gefunden. Ebenso kehren die USCRS Module langsam auf den Campus zurück und werden deutlichen Zuwachs vor allem für Kinder und Jugendliche bekommen. 
Neben einzelnen kleinen Kultur Interventionen, konnten wir aber auch mit der Gutmenschen Gala von Patrick Salmen in der Stadthalle (2021) oder Martin Kohlstedt in der Immanuelskirche (2022) trotz angeschlagener Kulturlandschaft zwei Highlights für die Szene in Wuppertal beisteuern.
Die beiden Förderprojekte DigIT_Campus und Neue Urbane Produktion blicken auf drei Jahre Arbeit rund um Handwerk, Digitalisierung, Do it yourself together, Manufakturen und ganz praktische Wissensvermittlung am Schleifstein, mit dem Wurmkomposter oder beim Geländescan an der Drohne zurück. Bleiben und beschäftigen werden uns in Zukunft mit Sicherheit vor allem die Ergebnisse und Möglichkeiten aus dem Blaupausenwettbewerb, bei dem selbst Teams aus Wien teilgenommen haben. Ausserdem konnten wir an der Schnittstelle zwischen Stadtmacher:innen, Verwaltung und Wissenschaft auf Bundesebene eine Kooperative ins Leben rufen, die sich für einen intensiveren Austausch auf Augenhöhe genau dieser Akteure einsetzt. Genauso hat auch unser Coforschungsansatz den Sprung auf Bundesebene geschafft.
Besonders schön für die Beteiligten waren dann auch die ein oder andere Anerkennung, vom Sonderpreis der NRW-Stiftung beim Engagementpreis 2021 und die Qualifizierung für den Bundeswettbewerb 2022 über die Anerkennung beim Bundespreis KoopStadt und dem zweiten Platz beim Buchholzer Nachhaltigkeitspreis für das Gemeinwohl-Stipendium bis hin zur Kinofilm-Doku »Homo Communis« und natürlich unsere knapp 40 Kolumnenbeiträge in der WZ, sowie unsere eigene Fibel.

Wir sagen Danke, den vielen Ehrenamtlichen, der Stadt Wuppertal für ihre Unterstützung, den Freund:- und Förder:innen, der Nachbarschaft und den Beschäftigten in und rund um Utopiastadt und laden zum Jahresabschluss 2021/22 nach Utopiastadt ein um das Geschaffte und unsere Zukunft gemeinsam zu feiern. Natürlich nicht ohne interaktive Momente und euer Mitmachen — siehe Programm unten 😉

FR 16.12., 18:00
HUTMACHER UTOPIASTADT

PROGRAMM

18:00 — 0:00 Musik 
DJ-Beiräge aus Utopiastadt — wir wollen deine Musik! Trage dich gerne hier in der DJ-Nuudel Umfrage ein! 

19:00 — 0:00 Bühnenprogramm
Wir stellen Bühne, Mikro und PA. Du willst was los werden, was zeigen, Danke sagen oder mit deiner Querflöte TippenTappenTönchen trillern? Ganz spontan am 16.12. oder melde dich gerne vorher unter info@utopiastadt.eu

früher — heute Zeitstrahl 
Wir schreiben Geschichte! Was hat euch bewegt? Was war wichtig? Was darf im Utopiastadtzeitstrahl nicht fehlen? Bringe gerne 2–3 Ereignisse mit, klebe sie in den vorbereiteten Zeitstrahl und helft so euren Projekten und Themen bei der Sichtbarkeit. Die Ereignisse gerne auf einem DIN A5 Blatt vorbereiten.

18:00 — alles weg ist Mitbringbuffet
Wir bereiten eine große Buffettafel vor, stellen das Drumherum und alle bringen was mit. Für die Übersicht gibt es eine Liste im Utopiastadt Pad

ab 18:00 und auf Rotation Diashow Familienalbum
Jedes Jahr zeigen wir unser Utopiastadt-Familienalbum. Wer also noch sehenswerte Bilder beisteuern möchte, kann diese wie gewohnt an familienalbum@utopiastadt.eu senden — gerne um so früher um so besser 🙂

Wir freuen uns auf eine fulminante Feier mit uns allen gemeinsam. Da hier im Verteiler natürlich nicht alle versammelt sind, sagt es gerne weiter — in den Projekten, bei Freund:- und Förder:innen sowie in der Nachbarschaft. 
Wir sehen uns spätestens am 16.12. und seit euch sicher, ein paar Überraschungen haben wir schon vorbereitet.

Mit besten Grüßen aus Utopiastadt, Beate, Christian und der Vorstand sowie Beisitz des Fördervereins


*oder auch »Güterabfertigung«