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Logbuch

we need you!

Seit März 2021 erscheint in der Reihe »Logbuch Utopiastadt« regelmäßig eine Kolumne aus Utopiastadt im Wuppertaler Lokalteil der Westdeutschen Zeitung. Und hier auf der Seite.

Diese Kolumne ist von Amanda Steinborn:

Logbucheintrag 0.44

Sommer! Zeit durchzuatmen und den Blick schweifen zu lassen. Die Wuppertaler:innen genießen das Wetter gerne unter freien Himmel, es treibt sie auf die Trasse und viele landen hier am alten Bahnhof auf dem Utopiastadt Campus. Wir freuen uns über so viel Besuch. Allein – auch viele Utopist:innen machen Sommerpause und es mangelt an helfenden Händen. Egal ob im Garten, bei der Instandsetzung und Bespielung der Flächen, dem Umzug von Lagerflächen, in der Werkstatt, im Siebdruck oder dem Nähtreff … – zu tun gibt es eigentlich immer etwas.

Die Utopiastadt-Familie ist groß, braucht aber Zuwachs und frischen Wind. Außer der Gastro werden alle Angebot, die den Aufenthalt bei uns so abwechslungsreich gestalten, ehrenamtlich gestemmt. Um diese weiter für Euch offen zu halten, brauchen wir Euch, und zwar ganz konkret:

Wie wäre es denn zum Beispiel mit Deiner Mithilfe beim kostenlosen Radverleih? Hier könnt Ihr, alleine oder gemeinsam, gemütlich vor dem Verleihcontainer sitzen, Räder ausgeben, jede Menge verschiedene Menschen kennenlernen und dabei die Trasse genau im Blick haben. Unser Chefverleiher Jürgen steht Dir mit seiner grenzenlosen Freundlichkeit zur Seite. Melde Dich doch bei rad@utopiastadt.eu

Keine Lust auf Räder, aber auf Menschen, auf Erzählen und darauf, hin und wieder was zu verkaufen? Dann können wir Deine Unterstützung sehr gut im Info/Shop gebrauchen. Mindestens einmal im Monat (jeweils am ersten Sonntag zur Mirker Matinée) öffnen wir den Info-Container, erzählen über Utopiastadt, sammeln Quadratmeter-Spenden und verkaufen T-Shirts. Wenn Du Lust hast, dabei mitzumachen, hol Dir alle Infos dazu unter: kontakt@verein.utopiastadt.eu

Oder doch lieber etwas handfester? Sowohl der Bahnhof als auch die ehemalige Gepäckabfertigung nebenan werden von uns kräftig (mit-)saniert. Weitere Hände sind dabei nicht nur willkommen, wir brauchen sie dringend! Komm zum Workout einfach jeden Samstag um 11 Uhr vorbei, egal ob mit oder ohne Vorkenntnissen. Nur Lust auf körperliche Arbeit und Kleidung, die auch dreckig werden solltest Du mitbringen. Alles weitere stellen wir.

Neben Laien sind auch viele Fachkräfte engagierte Utopist:innen. Im Moment brauchen wir besonders Menschen aus dem Bereich Elektrotechnik, die Lust haben, uns ehrenamtlich mit Wissen und Tat zu unterstützen: sanierung@utopiastadt.eu

Handwerk ist nicht so Deins, aber Du würdest trotzdem gerne die Sanierung unterstützen? An den Samstagen werden die Workout-Helfer:innen auch verköstigt, mit Brötchen und einem gemeinsamen Abschlussessen. Wir freuen uns über Menschen, die bei der Verpflegung mithelfen mögen.

Nichts dabei für Dich, aber Du hast eigene Ideen? Du möchtest zum Beispiel einen Eltern-Kind Treff an der Sandfläche initiieren? Einen Rezepte-Austausch am Foodsharing-Treffpunkt machen? Oder Gabelstapler-Führerschein-Kurse anbieten (allerdings müsstest Du dafür einen Gabelstapler organisieren …)?
Wir sind immer offen für Dich, melde Dich einfach unter kontakt@verein.utopiastadt.eu
Bis bald!


Erstveröffentlicht am 13.07.2023 in der Printausgabe der WZ: https://www.wz.de/nrw/wuppertal/die-utopiastadt-familie-braucht-zuwachs-und-frischen-wind_aid-93725881

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365 Tage der offenen Tür

Seit März 2021 erscheint in der Reihe »Logbuch Utopiastadt« regelmäßig eine Kolumne aus Utopiastadt im Wuppertaler Lokalteil der Westdeutschen Zeitung. Und hier auf der Seite.

Diese Kolumne ist von David J. Becher:

Logbucheintrag 0.41

Am ersten April gab es in Utopiastadt einen »Tag der offenen Tür«. Ich selber war zum größten Teil der Vorbereitungen beruflich sehr eingespannt und daher nur ganz am Rande beteiligt. So überraschte mich zunächst die Entscheidung, das Zusammentreffen und Vorstellen vieler Projekte und Initiativen in Utopiastadt tatsächlich einfach »Tag der offenen Tür« zu nennen. Schließlich ist Utopiastadt als andauernder Gesellschaftskongress eine grundsätzlich offene Einrichtung und jeder Tag ein Tag der offenen Tür. Doch genau das einmal besonders hervorzuheben, war eine rundherum richtige Entscheidung. 

Als der Wetterbericht von Tag zu Tag deutlicher machte, dass wir uns dabei auf einen vollkommen verregneten Samstag einstellen müssen, wurden die Gesichter lang und länger. Schließlich sagt die Erfahrung, dass das ‚mal  schauen, was die da so machen‘-Publikum meist auch ein Schönwetterpublikum ist. Also begann ich mich mental darauf einzustellen, mich schlicht darüber zu freuen, dass so viele Utopist:innen gleichzeitig vor Ort sind. (Das hat sich nach den vielen Pandemie-Einschränkung so nachhaltig zerstreut, dass es längst nicht mehr so automatisch passiert, wie bis Anfang 2020.) Und das wir so gemütlich Gelegenheit haben, uns einen Tag einfach ohne weitere Arbeitsagenda zu treffen. 

Und dann kamen Leute. Das öffentliche Coforschungs-Kolloquium im Hauptgebäude war voll besucht und zeigte,  dass akademisch anspruchsvolle Forschung keinesfalls unverständlich für Menschen ohne Hochschulbildung diskutiert werden muss. In den frisch nutzungsgenehmigten Räumen in der Baustelle des Nebengebäudes startete der /dev/tal e.V. das Elektroreparaturcafé neu, es gab den Nähtreff sowie Infos zur Entwicklung von Siebdruckwerkstatt oder Fotolabor für alle. Am Container der Mirker Schrauba wurden unter Pavillons Fahrräder repariert und die Führungen durch die Gebäude waren allesamt ausgebucht. Und mit Regenschirmen und -jacken kam sogar die Führung über die Flächen des Utopiastadt-Campus zustande.

Offenbar besteht also beides: Reges Interesse an den Vorgängen in Utopiastadt und eine gewisse Hürde, diesem Interesse nachzugehen – es sei denn, es gibt die explizite Einladung dazu. Die möchte ich an dieser Stelle gerne noch einmal ganz deutlich aussprechen: Kommt vorbei! Wir sind offen! Natürlich wissen wir, dass es seltsam sein kann, einfach montagmittags in der Coworking-Etage oder der Sanierungswerkstatt zu stehen und zu fragen, was gerade so läuft. Deswegen haben wir ganz viele offene Termine für Euch: Den Utopiastadt-Jour fixe für den regelmäßigen Austausch über alles, was konkret vor Ort läuft. Das Forum:Mirke gemeinsam mit anderen Quartiersgestalter:innen. Die Mirker Matineé mit Nähtreff und den Reparaturcafés. Den Radverleih, die Gartengruppe, den wöchentlichen Sanierungs-Workout undundund – alle sind offen für engagierte Mitstreiter:innen ebenso wie für interessierte Nutzer:innen von außen. Also, habt keine Scheu – kommt vorbei: https://utopiastadt.eu/termine


Erstveröffentlicht am 13.04.2023 in der Printausgabe der WZ: https://www.wz.de/nrw/wuppertal/in-der-utopiastadt-sind-gaeste-jederzeit-willkommen_aid-88421973