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26.9. – 19.10. | natürlich mensch

Mit Georg Janthur, Charlotte Perrin, Mira Sasse, Diemut Schilling und Daniela Werth

Fr | 26.09.25 | 18 Uhr | Utopiastadt
Vernissage

Begrüßung und Einführung
Dr. Katja Schettler
Festvortrag
Prof. Dr. Katja Pfeiffer, Bergische Universität Wuppertal, Design und Kunst

ab 19:15 Uhr
Ortswechsel:
von der Trasse an die Wupper unter Einbindung des Kunstprojekts von Charlotte Perrin und Mira Sasse

20 Uhr | KuKuNa
Begrüßung
Auriane Devilette, Caritasverband Wuppertal, Solingen e.V.
Gesprächsimpuls
David J. Becher, Utopiastadt

Musik
Juliane Bärwaldt (Harfe)


Sieht der Mensch sich in einem Machtverhältnis zur Natur, in dem er sich als Beherrscher begreift? Wie deuten wir vor diesem Hintergrund den biblischen Schöpfungsbericht, der wirkungsgeschichtlich in den Auftrag mündet, die Erde zu unterwerfen? Wie können wir unseren Lebensstil nachhaltiger gestalten: individuell und strukturell?

Die Natur-Mensch-Beziehung ist Teil der Menschheits- und Ökologiegeschichte und kreist immer um die Frage, in welchem Verhältnis sich der Mensch zur Natur sieht und positioniert. Angesichts globaler sozial-ökologischer Herausforderungen wie dem Klimawandel und dem Verlust biologischer Vielfalt ist diese Frage von zentraler Bedeutung: Sieht der Mensch sich in einem Macht- verhältnis zur Natur, in dem er sich als Beherrscher begreift? Wie deuten wir vor diesem Hintergrund den biblischen Schöpfungsbericht, der wirkungsgeschichtlich in den Auftrag mündet, die Erde zu unterwerfen? Unsere Perspektive ändert sich, wenn wir den Menschen als Teil der nicht-menschlichen Natur – als Teil der Schöpfung – sehen. Ändert dies auch unsere Haltung und unsere ethische Praxis?

Das Dialog- und Kunstprojekt »natürlich mensch« setzt den Fokus auf die Beziehung zwischen der Natur und dem Menschen im urbanen Raum. Fünf Künstler*in- nen gehen mit ihrer Kunst in den Dialog zum urbanen Raum und befragen diesen auf die Beziehung zwischen der Natur und dem Menschen. Wer ist Subjekt, wer ist Objekt? Was hat welche Materialität und wie stehen wir in Verantwortung zu dieser?

Foto: Olaf Schettler

Fünf Künstler:innen haben sich seit dem Frühjahr 2025 mit diesem Themenfeld auseinandergesetzt und präsentieren ihre Werke vom 26. September bis zum 19. Oktober im KuKuNa des Caritasverbandes direkt an der Wupper, in der Hebebühne und in Utopiastadt an der Nordbahntrasse.

Die Ausstellung »natürlich mensch« begibt sich in den Dialog zum urbanen Raum und schafft so kreative Ge- staltungs- und Reflexionsräume. In Auseinandersetzung mit dem Rahmenprogramm hinterfragt sie herkömm- liche Narrative und lädt zu neuen Denkräumen und der Entwicklung neuer Handlungsperspektiven ein. natürlich mensch – wir freuen uns auf Sie!


Sa | 04.10.25 | 11-14 Uhr | Utopiastadt
Workshop | Utopien zur Nachhaltigkeit – Resilienz und aktive Hoffnung ange- sichts der Klimakrise | Workshop

Prof. Dr. Asmaa El Maaroufi
Universität Münster


Mi | 08.10.25 | 19 Uhr | Utopiastadt
»Sorge für das gemeinsame Haus« Klima- gerecht handeln für ein gutes Leben

Podium
Paula Blumenschein
, Wandelwerk, Umweltpsychologin
Dr. Fana Schiefen, Theologin, Universität zu Köln, Katholisch-theologische Fakultät
Diemut Schilling, Künstlerin
Dr. Roland Mönig, Museumsdirektor, Von der Heydt- Museum Wuppertal

Moderation:
David J. Becher, Utopiastadt


Führungen durch die Ausstellung

Sa | 11.10.25 | 16–18 Uhr | KuKuNa
Sa | 18.10.25 | 16–18 Uhr | Utopiastadt

Dr. Jutta Höfel, Künstler*innen

Georg Janthur, Charlotte Perrin, Mira Sasse und Daniela Werth erkunden Aspekte unseres menschlichen Umgangs mit der Natur: sowohl unsere zunehmende Zerstörung der Erde als auch unser Verhalten zum Schutz des gesamten Planeten.

Anmeldung unter anmeldung@bildungswerk-wuppertal.de


Das volle Programm auf der Website des Katholischen Bildungswerks Wuppertal und hier als PDF:


Das Dialog- und Kunstprojekt ist eine Veranstaltung des Bildungswerks der Erzdiözese Köln e.V. und des Fachbereichs Schöpfungsverantwortung des Erzbistums Köln in Kooperation mit Utopiastadt, dem Caritasverband Wuppertal/Solingen e.V. und gefördert durch die Stadtsparkasse Wuppertal, das Kulturbüro der Stadt Wuppertal und mit finanziellen Mitteln aus dem Stiftungszentrum des Erzbistums Köln.

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Logbuch

Wozu ein Viertelfest?

Seit März 2021 erscheint in der Reihe »Logbuch Utopiastadt« regelmäßig eine Kolumne aus Utopiastadt im Wuppertaler Lokalteil der Westdeutschen Zeitung. Und hier auf der Seite.

Diese Kolumne ist von Marvin Link:

Logbuch 0.66

Wozu ein Viertelfest für die Mirker Nachbarschaft organisieren?

Ich hätte ein paar Antworten: Begegnung, Gemeinschaft, Teilhabe. Große Worte sind schnell gefunden. Aber ganz ehrlich: Ich mache das auch, weil mir selbst etwas fehlt.

Ich bin häufig nicht der Typ, der leicht in Kontakt kommt. Ich brauche Anläufe, Pausen, Fluchtwege. Menschenmengen machen mich nervös, Smalltalk strengt an. Und trotzdem arbeite ich seit Wochen in der Hebebühne und organisiere gemeinsam mit der Nachbarschaft ein Viertelfest, das das Gegenteil von Rückzug verspricht: Offenheit. Nähe. Miteinander.

Das Viertelfest hat das Motto ›Tür an Tür‹. Weil wir meist Tür an Tür leben und trotzdem kaum etwas voneinander wissen. Dem möchte ich experimentell etwas entgegensetzen. Deshalb wird die Hebebühne direkt neben Utopiastadt vom 10. bis 13. Juni zu einem offenen Zuhause für die Mirker Nachbarschaft: mit Outdoor-Wohnzimmer und Nachbarschaftsbühne, Küche mit Leckereien der Anwohnenden, Garten mit Spielen sowie einem Hausflur zum Plauschen und Quartiersinfos kriegen. Alles kostenfrei. Alles für alle. Alles ein Experiment.

Wie kann ich Orte gestalten, um Begegnungen zu fördern und Nachbarschaft zu stärken? Mit meinem Abschlussprojekt in Public Interest Design gehe ich dieser Frage nicht theoretisch, sondern praktisch nach – indem ich mit dem Viertelfest einen offenen Raum im Quartier gestalte, der zur aktiven Beteiligung einlädt. Ich probiere unterschiedliche Zugänge aus: Spielaktionen, gemeinsames Essen, Reflexionsangebote und offene Bühnenformate. Gleichzeitig ist es auch für mich persönlich ein Testlauf: Wie viel Offenheit halte ich aus? Was passiert, wenn ich mich in Situationen bringe, die ich sonst meide?

Unter dem Namen socialglue arbeite ich an Formaten, die zwischenmenschliche Begegnung fördern. Meist spielerisch, oft draußen – immer mit dem Versuch, Kennenlernen leichter zu machen. Das Viertelfest ist ein weiterer Versuch in genau diese Richtung. Und vielleicht auch mein bisher persönlichster.

Dass ich dieses Projekt in der Hebebühne umsetzen darf, ist für mich alles andere als selbstverständlich. Die Hebebühne liegt auf dem Gelände von Utopiastadt und ist ein Kunst- und Kulturverein, der offen ist für alle, die etwas ausprobieren oder auf die Beine stellen wollen. Diese Offenheit und die Menschen dahinter machen das Viertelfest überhaupt erst möglich. Dafür, für die Unterstützung, das Vertrauen – und dass ich diese Zeilen hier im Logbuch schreiben darf – bin ich sehr dankbar.

Ich wünsche mir, dass an diesen vier Tagen kleine, echte Begegnungen passieren. Vielleicht Momente in dem sich zwei Menschen zuhören oder gemeinsam lachen. Den Blick auf andere leicht verändern – oder innerlich eine Tür öffnen, die vorher zu war.

Und wenn du das hier liest: Vielleicht warst du schon beim Viertelfest. Vielleicht kommst du noch. Vielleicht überlegst du. Vielleicht brauchst du, wie ich auch sonst, einen kleinen Schubs.

Dann nimm diesen Text als Einladung. Die Tür ist offen.


Erstveröffentlicht am 12.06.25 in der Printausgabe der WZ: https://www.wz.de/nrw/wuppertal/utopiastadt-kolumne-wozu-ein-viertelfest-fuer-die-mirker-nachbarschaft-organisieren_aid-129167497