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Logbuch

Vom Geben

Seit März 2021 erscheint in der Reihe »Logbuch Utopiastadt« regelmäßig eine Kolumne aus Utopiastadt im Wuppertaler Lokalteil der Westdeutschen Zeitung. Und hier auf der Seite.

Diese Kolumne ist von David J. Becher:

Logbucheintrag 0.35

Seit sehr langer Zeit werden wir immer wieder gefragt, wo denn die Givebox geblieben ist: Der Spind, in den Menschen Dinge hinein tun können, die sie nicht mehr brauchen, damit andere diese Dinge mitnehmen und gebrauchen können. Eigentlich eine einfache Sache. Eigentlich … 
Dieses ‚Eigentlich‘, das so viele Anfragen an Utopiastadt durchzieht, hat Erich Kästner einst gut ausgeführt: »Es gibt nichts Gutes, außer, man tut es.« Und jetzt ist Thomas aufgetaucht, der mit einer utopiastadt-kompatiblen Beharrlichkeit so lange nachgehakt hat, was er tun kann, damit eine neue Givebox an den Start kommt, bis er an den richtigen Stellen gelandet ist. Jetzt bereitet er mit weiteren  Utopist:innen alles dafür vor, dass bald wieder eine Givebox an der Trasse steht!

Was mich dazu gebracht hat, mir mal wieder Gedanken über das Geben an sich zu machen. Eine Givebox ist ein guter Ort, um die vorzeitige Verwandlung von Nützlichem zu Abfall zu verhindern. Was aber ist mit der Hingabe von Arbeit, dem Bereitstellen von Räumen, dem Teilen von Wissen? 

In vergangenen Jahren ist mir gelegentlich die Frage gestellt worden, warum meine Arbeit in Utopiastadt nicht bezahlt würde. Mehr noch: Es wurde unterschwellig kritisiert, dass man solche Arbeit unentgeltlich zur Verfügung stellt. Worin ich unter Anderem eine seltsam verschobene Wertschätzung von Arbeit sehe: Wird sie unentgeltlich erledigt, gilt sie rasch als minderbewertet. Geben ohne direkten Gegenwert, also Schenken, ist gerade noch zu konkreten Anlässen vorgesehen, aber damit auch mindestens mit dem Gegenwert konventioneller Konformität belegt. Einfache Hingabe von Zeit, Leistung oder Dingen sorgt hingegen bei genauerer Betrachtung oft für Irritation. Aber wonach bestimmen wir eigentlich den Wert all unserer gesellschaftlichen Leistungen? Warum verdient eine Kindergärtnerin weniger als eine Studienrätin? Noch seltsamer: Warum verdient eine Studienrätin weniger als ein Studienrat? Und um es richtig kompliziert zu machen: Warum verdienen wir überhaupt etwas für unsere Arbeit? Oder umgekehrt: Warum müssen wir erst arbeiten, um etwas zu verdienen? 

Dabei will ich gar nicht auf den schon erfreulich breit diskutierten Ausweg des bedingungslosen Grundeinkommens hinaus. Sondern auf die Frage des bedingungslosen Gebens: Wir leben hier in einer ausgeprägten Überflussgesellschaft. Und ich persönlich habe grundsätzlich mehr als genug zur Verfügung. Das fühlt sich nicht immer unmittelbar so an, aber genau besehen bin ich weit entfernt von jeglichem Mangel.
Also arbeite ich in Utopiastadt mit all den Ressourcen, die mir nebenbei zur Verfügung stehen, an einer besseren Gesellschaft. Einfach so. Mit Hingabe. Im sprichwörtlichen Sinne. Dafür erwarte ich zunächst nichts, Bezahlung schon gar nicht, aber auch nicht Dank, Anerkennung, Sonderstellung, oder gar die in der Apostelgeschichte beschworene Seligkeit. Zunächst. Denn etwas erwarte ich schon – doch auch das nur, insoweit ich da selber Hand anlegen kann:
Eine bessere Gesellschaft.


Erstveröffentlicht am 13.10.2022 in der Printausgabe der WZ:
https://www.wz.de/nrw/wuppertal/stadtteile/elberfeld/kolumne-aus-wuppertal-es-gibt-nichts-gutes-ausser-man-tut-es_aid-78231863

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Let’s talk about it: Transdisziplinarität und Co-Production

Wann: 17. Oktober 2022 │17:00-18:30 Uhr
Wo: Digital

Um eine Anmeldung per E-Mail an Annabell Lamberth (Zentrum Technik und Gesellschaft ) wird gebeten: annabell.lamberth@tu-berlin.de

Informelle Gesprächsreihe zum Austausch für Forschung an den Schnittstellen zwischen Wissenschaft und Gesellschaft

Die Zusammenarbeit über Institutionen und über die Grenzen der eigenen Disziplin und der Wissenschaft hinweg ist kein selbstverständliches oder einfaches Unterfangen. Um die Herausforderungen besser zu verstehen und sie gezielter adressieren zu können, braucht es Expertise. Immer mehr Forschende sammeln wertvolle Erfahrungen in inter- und transdisziplinären Projekten oder in Kooperationen zwischen Gesellschaft und Wissenschaft. Dieses Erfahrungswissen über Sonnen- und Schattenseiten neuer Forschungsmodi ist ein wertvolles Gut, das der Community der grenzüberschreitend Forschenden zur Verfügung stehen sollte. Eine fruchtbare Form der Wissensvermittlung sind informelle Gespräche über persönliche Erfahrungen. Deshalb laden wir zum offenen Erfahrungsaustausch ein.

Am 17. Oktober 2022 begrüßen wir Matthias Wanner und Christian Hampe zum Gespräch. Wir möchten mit ihnen über die Frage  »Wie muss transdisziplinäre Forschung gestaltet sein, damit sie auch für die Praxis einen Nutzen hat?« diskutieren. Hintergrund dafür sind die Diskussionen über das Ungleichgewicht der Ressourcen von Wissenschafts- und Praxispartner*innen in transdisziplinären Forschungsprojekten und die »Überforschung« bestimmter Akteur*innen des Wandels.

Matthias Wanner ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Wuppertal Institut. In dieser Position und zuvor am Zentrum für Transformationsforschung und Nachhaltigkeit (TransZent) war er an verschiedenen transdisziplinären Forschungsprojekten auf der lokalen Ebene beteiligt, u. a. Wohlstands-Transformation Wuppertal. Seine Forschungsschwerpunkte sind die transformative und transdisziplinäre Forschung in Reallaboren, Bottom-Up-Ansätze zur gesellschaftlichen Transformation sowie die psychologischen Dimensionen der Transformation.

Christian Hampe ist Geschäftsführer der Utopiastadt gGmbH und dort neben Strategie, Flächenentwicklung und Gastronomie auch für die Co-Forschung verantwortlich. Utopiastadt ist ein Bahnhofsgebäude samt umliegendem Gelände, die als zentrale Anlaufstelle für kreativen und transformativen Stadtentwicklung für Zivilgesellschaft, Kultur- und Kreativwirtschaft dient – ein Stadtlabor für Utopien. Die Co-Forschungsgruppe versammelt in offener Runde Studierende und Lehrende verschiedener Fachbereiche und Abschlussgrade mit Praxisakteuren aus der Utopiastadt-Umgebung. Themen, Fragen und Probleme aus dem Quartier werden mit wissenschaftlichen Fragestellungen und Methoden verknüpft, aus denen konkrete Forschungsprojekte entstehen.

Beide gemeinsam haben in den letzten Jahren verschiedene Erfahrungen in transdisziplinären Forschungsprojekten zur Nachhaltigkeitstransformation in Wuppertal gemacht. Im aktuellen Projekt TriaLern erforschen und erproben sie geeignete Räume und Formate einer wirkungsvollen Kooperation auf Augenhöhe zwischen Akteuren der Verwaltung (v.a. Stadtentwicklung und Planung), der transformativen Forschung und zivilgesellschaftlichen Stadtmacher*innen.

Programm

17:00 Uhr – Gespräch mit Matthias Wanner und Christian Hampe über die Bedingungen von transdisziplinärer Forschung auf echter Augenhöhe zwischen Wissenschaft und Praxis

17:45 Uhr – Digitales Anstoßen auf die Transdisziplinarität und die Co-Produktion: Möglichkeit des informellen Kennenlernens und Austausches

Um eine Anmeldung per E-Mail an Annabell Lamberth (ZTG) wird gebeten: annabell.lamberth@tu-berlin.de

Organisation 

Das Netzwerkgespräch Let’s talk about it: Transdisziplinarität und Co-Production wird in Kooperation des ZTG – Zentrum Technik und Gesellschaft (TU Berlin), der tdAcademy und der Stabstelle Science and Society des Präsidiums der TU Berlin organisiert.

https://td-academy.org/events/let-s-talk-about-it-transdisziplinaritaet-und-co-production-3/

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Wie/Womit kann ich meine Prozesse erfassen und visualisieren?

Der dritte Teil der Prozessberatung dient der Auffrischung und oder Schaffung von Grundlagenwissen. In kompakter Form wird am 19. Oktober 2022 von 17:00 bis 20:00 Uhr erklärt, wie man Arbeitsabläufe visualisieren und verändern kann. Außerdem wird erklärt, wie Prozesse im Betrieb in einer Prozesslandkarte aufgenommen und visualisiert werden können.

Weitere Informationen zur Prozessberatung und dem Beratungsangebot findet ihr hier.

Zur Anmeldung gelangt ihr hier.

Hinweis:
Der Einstieg in die Beratungsreihe ist jederzeit möglich. Wenn Ihr an einem vergangenen Termin nicht teilnehmen konntet, könnt ihr euch trotzdem für die weiteren Teile anmelden.

Wir freuen uns auf euch!

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43 X PRAKTISCH

Dienstag 15.11.2022 in der Rohrmeisterei, Schwerte

43 X PRAKTISCH lädt bürgerschaftliche Akteur:innen in der gemeinwohlorientierten Stadt- & Land-Entwicklung ein, Projekt-Wissen zu teilen und zu nutzen. Auch kommunale Engagierte, Bau-Menschen und studentische Gute-Orte-Macher*innen sind willkommen.

Erfolgreiche Projektakteur:innen bringen Wissen, Handwerkszeug und nützliche Tipps für den Projektalltag mit und stellen sich Ihren Fragen. In 43 x 25 Minuten gibt es geballten Input, Fragen und Antworten.

Anmeldung & Programm

Alle Informationen zur Veranstaltung und den Workshops: https://startklar-ab.de/wp-content/uploads/2022/09/43xP_Programm.pdf

Tickets gibt es über die Website der Rohrmeistere Schwerte: https://www.rohrmeisterei-schwerte.de/buergerstiftung-rohrmeisterei/projekte/43-x-p.html
Die Kosten für die Teilnahme betragen 43,– € (inkl. Mittagessen).

Rückfragen per Telefon oder Mail möglich:
02304 – 201 3007 / kontakt@startklar-ab.de .

43 x PRAKTISCH ist eine gemeinsame Veranstaltung von startklar a+b, Rohrmeisterei Schwerte, Alanus Hochschule für Kunst und Gesellschaft, Montag Stiftung Urbane Räume und Stiftung trias.
Alles Mitglieder im Netzwerk Immovielien.

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Kreislaufwirtschaft im Bauhandwerk

Was versteht man unter Kreislaufwirtschaft? Wie wird Kreislaufwirtschaft das Bauhandwerk in Zukunft nachhaltiger machen? Wie verändern sich Abläufe und Prozesse?

Diesen Fragen wird am 05. Oktober 2022 von 16:00 bis 17:00 Uhr via ZOOM nachgegangen. Durch den Workshop führt Niklas Wirtgen von Neue Effizienz gemeinnützige GmbH.

Diese Veranstaltung gibt Einblicke, welche Potenziale Kreislaufwirtschaft im Bauwesen zugerechnet werden, welche Möglichkeiten in Zukunft ausgeschöpft werden können und welche Wende bevorsteht.

«Kreislaufwirtschaft” beschreibt ein Handlungsprinzip und mehr noch eine neue Lebens- und Wirtschaftsweise bei der Rohstoffe stets im Kreislauf geführt werden und kein Abfall im klassischen Sinne mehr existiert.

Die Baubranche als einer der größten CO2 Treiber und Vernichter von Materialien und Ressourcen muss und wird in den kommenden Jahrzehnten transformiert werden unter dem Stichwort «Zirkuläres Bauen”. Durch zirkuläre Bauweisen ergeben sich nicht nur ökologische Chancen sondern eine solche kann enorme Effizienzsteigerungen bewirken, den Materialverbrauch minimieren und Hebel der Klimaneutralität werden. Vom Entwurf bis zum Bau, der Nutzung und dem eventuellen Rückbau und Recycling findet sich dazu in jeder Phase eine gestalterische Möglichkeit.

Die Etablierung einer nachhaltigen Kreislaufwirtschaft oder auch Circular Economy ist zentrales Element auf dem Weg in eine nachhaltige Zukunft und ist auf Bundes- sowie EU-Ebene als strategisches Ziel ausgerufen.

Hier geht es zur Anmeldung.

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Welche Anwendungen gibt es?

Um das herauszufinden, treffen wir uns am 30. September 2022 von 10:00 bis16:30 Uhr gemeinsam beim «Innovationspfad Digitalisierung – BIM (Building Information Modelling) im Handwerk”, am Campus Haspel der Bergischen Universität Wuppertal. Dort betrachten wir gemeinsam, wie die entsprechenden Handlungsschwerpunkte aus Teil 1 digitalisiert werden können. Hierbei werden Schnittstellen herausgearbeitet und mögliche Werkzeuge zur Digitalisierung vorgestellt. Weitere Informationen zur Prozessberatung und dem Beratungsangebot findet ihr hier.

Im zügigen Wechsel werden den Teilnehmenden in kleinen Gruppen spannende digitale Lösungen für das Bauhandwerk vorgestellt und es besteht die Möglichkeit, konkrete Fragen zu stellen und selbst auszuprobieren. In der Live-Veranstaltung werden durch die Ausstellenden spannende Einblicke in die gelebte Welt der innovativen Tools für den Einsatz auf der Baustelle und in Handwerksbetrieben gegeben: Über Bestandserfassung, die Objektdokumentation und das Mängelmanagement und viele weitere BIM-Anwendungsfälle.

Gerahmt wird der Tag durch einen spannenden Impulsvortrag und Erfahrungsberichte aus der gelebten Praxis mit anschließender offener Diskussion und Vernetzungsmöglichkeit.

Ablauf:
10:00 Uhr – Begrüßung, Impulsvortag zu BIM-Anwendungsfällen
11:00 Uhr – Innovationspfad Teil I
12:30 Uhr – Mittagspause und Vernetzungsmöglichkeit
13:30 Uhr – Innovationspfad Teil 2
15:00 Uhr – Good Practice Vorstellung & Podiumsdiskussion
16:30 Uhr – Ende der Veranstaltung

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Neue Urbane Produktion – wir feiern unseren Abschluss!

Liebe Freundinnen und Freunde der Neuen Urbanen Produktion, Liebe Wegbegleitende und Unterstützende,

rund 3 Jahre ist es nun her, dass unser Team aus Utopiastadt, Wuppertal Institut und transzent sich an die Arbeit gemacht hat, um Neue Urbane Produktion im bergischen Städtedreieck zu fördern, Macher:innen zu vernetzen und den Beitrag von urbaner Produktion für das Gemeinwohl zu erforschen.

Seitdem haben uns vielzählige Urbane Produzent:innen, kreative Geister und Zukunftspionier:innen begleitet und uns mit spannenden Erkenntnissen bereichert. 

Wir bedanken uns für die wunderbare Zeit, die Zusammenarbeit, das Mitmachen und Pläne schmieden.

Die Ergebnisse aus drei Jahren Projektarbeit möchten wir nun mit euch teilen und freuen uns darauf, mit euch zurück – und in die Zukunft zu blicken!

Wir feiern unseren Projektabschluss und laden herzlich ein:

am Donnerstag, 20.10.22 – von 17:30 – 19:30 Uhr mit offenem Ausklang
in Utopiastadt, Mirker Str. 48, 42115 Wuppertal
(Hutmacher + Wartesaal 3. Klasse)

Auf was kannst Du dich freuen?

  • Interaktiver Gallery-Walk: ein Ritt durch 3 Jahre Projektaktivität –
    Zahlen, Fakten, Fotos und Neue Urbane Produktion zum Anfassen!
  • Spannende Erkenntnisse und Blick in die Zukunft:
    Neue Urbane Produktion als Vision für eine produktive und lebenswerte Stadt von Morgen
  • Inspirierende Begegnungen mit Urbanen Produzent:innen, Wissenschaftler:innen und Netzwerker:innen 
  • Getränke, Schnittchen und Musik

Feierst Du mit uns?

Wir bitten um eine kurze Anmeldung per E-Mail bis zum 14.10. an:
nup@utopiastadt.eu

Herzlichst,
das Team der Neuen Urbanen Produktion

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Was kann ich in meinem Betrieb digitalisieren?

Nils Koch to Krax von Bergische Universität Wuppertal und Niklas Wirtgen von der Neue Effizienz gemeinnützige GmbH geben Antworten auf Fragen rund um die Digitalisierung betrieblicher Arbeitsabläufe in der gleichnamigen Online – Beratungsreihe.

Das Beratungsangebot ist auf vier Termine ausgelegt, die zusammen aber auch einzeln gebucht werden können. Zusätzlich zu den Workshop-Terminen gibt es die Möglichkeit, in Einzelberatungen individuelle Fragen zur Digitalisierung und Ausbildungsförderung zu klären. Los geht es mit dem ersten von insgesamt vier Workshop-Terminen am 19 . September 2022 von 17:00 bis 18:00 Uhr via ZOOM.

Interessierte können zum Start der Beratungsreihe aus neun möglichen Handlungsbereichen wählen und damit Schwerpunkte für den weiteren Verlauf der Reihe setzen. Zu den möglichen Handlungsschwerpunkten gehören neben dem digitalen Aufmaß zum Beispiel auch die Digitalisierung von Arbeitszeiterfassung, interner Kommunikation oder auch Werkzeug- und Lagerverwaltung.

Weitere Informationen zum Beratungsangebot und der Auswahl der Handlungsschwerpunkte findet ihr hier.

Weitere Termine:

Prozessberatung Teil 2 – Welche Anwendungen gibt es? | 30.09.2022 | 10:00-16:30 Uhr

Prozessberatung Teil 3 – Wie/Womit kann ich meine Prozesse erfassen, visualisieren und optimieren? | 19.10.2022 | 17:00-20:00 Uhr

Prozessberatung Teil 4 – Wie verankere ich digitale Werkzeuge in meinem Betrieb? | 09.11.2022 | 10:00-17:30 Uhr

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Ein Jahr auf einem Spielplatz für Erwachsene

Seit März 2021 erscheint in der Reihe »Logbuch Utopiastadt« alle 14 Tage eine Kolumne aus Utopiastadt im Wuppertaler Lokalteil der Westdeutschen Zeitung. Und hier auf der Seite.

Diese Kolumne ist von Frieda Langmaack:

Logbucheintrag 0.34

1.05.2022, 15:45 Uhr: Ich renne schreiend durch das Haus meiner Eltern in Dortmund und habe Freudentränen in den Augen. Warum? Ich habe gerade per Telefon eine Zusage für meinen Bundesfreiwilligendienst bei Utopiastadt erhalten. Und so kommt es, dass ich ein paar Monate später alles in meiner Heimatstadt zurücklasse und nach Wuppertal ziehe.

Eine konkrete Vorstellung, was diese Utopiastadt genau ist, habe ich nicht, aber was ich erlebe, als es endlich losgeht, übertrifft alle meine Erwartungen. Beschreiben könnte ich dies jedoch nicht so einfach und vermutlich werde ich auch in einem Jahr nicht in der Lage dazu sein. Die passendste Bezeichnung, die mir nach meinen ersten vier Tagen einfällt, ist folgende: Ein Spielplatz für Erwachsene. Der Mirker Bahnhof ist ein Ort, an dem Dinge ausprobiert werden können ohne die Angst zu haben, einen riesigen Einlauf zu bekommen, wenn mal ein Fehler passiert. Sei es, dass man sein eigenes Fahrrad im Reparaturcafé wieder in Schwung bringt, einen Garten bepflanzt oder die Verkleidung einer Wand abreißt, die Einstellung dabei ist eigentlich immer die gleiche: Einfach mal machen. Und genau das ist es, was ich nach einer Jugend in der Pandemie, in der fast alles, was ich vorhatte, ins Wasser gefallen ist, so sehr genieße. Dadurch werden mir Möglichkeiten gegeben, mich zu entfalten und meine Grenzen kennenzulernen. Statt mich vom Abiturstress direkt in den Lernstress von irgendeinem Studium zu stürzen, ist Utopiastadt fern von jeder Alltagssituation vermutlich genau die richtige Anlaufstelle für Personen wie mich, die überhaupt keine Ahnung haben, was sie mit ihrem Leben anfangen sollen.

Natürlich sind auch mühselige Arbeiten dabei, wie zum Beispiel, dass viel von A nach B geschleppt werden muss und dabei schon klar wird: Das wird morgen einen fiesen Muskelkater geben. Aber wie Alex immer so schön sagt: »Geteiltes Leid ist halbes Leid«. Und damit hat er Recht. Wenn gemeinsam angepackt wird, ist die Erfüllung und Freude, wenn eine Aufgabe geschafft ist, danach umso größer. Ich habe nach der bisher kurzen Zeit den Eindruck, dass genau dadurch hier eine Gemeinschaft aus Menschen besteht, die alle mit Herzblut dabei sind. Das merkt man jedem einzelnen an. So unterschiedlich die Personen, die ich bisher hier kennenlernen durfte, auch sind, genau das verbindet sie alle. Dennoch ist jeder Mensch hier auf die eigene Art und Weise speziell und wunderbar. Nicht nur manche Charakterzüge und Eigenheiten, sondern auch der Altersunterschied macht die Vielfalt aus. Es ist möglich, mit Personen jeden Alters interessante Gespräche zu führen, ohne das Gefühl zu bekommen, von oben herab als das Kind gesehen zu werden.

Durch all diese Tatsachen besteht in der Utopiastadt eine Atmosphäre, die man so sonst nur sehr selten spürt. Deshalb freue ich mich umso mehr, ein ganzes Jahr hier verbringen zu dürfen und hoffe, dass ich irgendwann ein Teil dieser Gemeinschaft der Utopist:innen werde.


Erstveröffentlicht am 08.09.2022 in der Printausgabe der WZ: https://www.wz.de/nrw/wuppertal/ein-jahr-auf-einem-spielplatz-fuer-erwachsene_aid-76468415

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Impulsabend – Alternativer Wohlstand durch Urbane Produktion?

Wann? 15.09.2022 18:00 – 20:00 Uhr

Wo? Utopiastadt, Wartesaal 3. Klasse

Ladenlokale sind Orte der Begegnung. Teilweise bieten Produzierende dort sogar Workshops oder Gesprächsrunden im Quartier an. Zudem achten einige Produktionsstätten darauf weniger Verpackungsmaterial zu verwenden, nutzen lokale & regionale Transportwege und recyclen sogar.

Dies alles sind Beispiele dafür, dass in vielen Fällen Urbane Produktion zum alternativen Wohlstand im Quartier beiträgt.

Doch wo gibt es noch Bedarf und in welchen Bereichen können die Wohlstandseffekte noch erhöht werden?

Was habt Ihr, als Produzierende selbst, vielleicht schon an Grenzen erlebt und inwiefern spielt dabei das Upscaling-Dilemma eine Rolle? Können Versprechungen vielleicht nicht immer erfüllt werden?

Der Impulsabend geht in die letzte Runde – Deswegen seid zahlreich dabei! Gemeinsam mit Euch möchten wir am 15.09. ab 18 Uhr kritisch über alternativen Wohlstand und Urbane Produktion diskutieren. Moderiert wird der Abend von Alexandra Palzkill von UrbanUp (transzent).

Wir freuen uns auf Euch und einen spannenden Austausch!

Um eine kurze Anmeldung wird via Mail an julius.merkens-hk@uni-wuppertal.de gebeten.