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Ist das Müll oder funktioniert das noch?

Seit März 2021 erscheint in der Reihe »Logbuch Utopiastadt« regelmäßig eine Kolumne aus Utopiastadt im Wuppertaler Lokalteil der Westdeutschen Zeitung. Und hier auf der Seite.

Diese Kolumne ist von Konrad Tempe und David J. Becher:

Logbucheintrag 0.36

Was Müll ist, ist relativ. So waren Röhrenfernseher in den 1960er Jahren ein Luxusgut, jetzt gelten sie als veraltetet, wurden entsorgt und gegen Flachbildschirme ausgetauscht. Ein weiterer Aspekt ist Mode: So sind manche Marken zeitweise hip oder angesagt, sobald sie aber als unmodern oder uncool gelten, werden die Markenartikel schnell aussortiert oder entsorgt. Auch kann das Verständnis von Müll abhängig von Einkommen und Vermögen sein. Ist z.B. ein hochwertiges Produkt leicht defekt, dürfte eine Person mit viel Geld dieses schneller wegwerfen. Eine Person mit wenig Geld wäre in derselben Situation vermutlich eher bereit, sich um eine Reparatur zu kümmern. Auch räumlich gibt es Unterschiede im Verständnis von Müll. Zu denken sei etwa an Unterschiede zwischen Staaten oder zwischen ärmeren und reicheren Stadtteilen derselben Stadt.
Letztere kann man oft daran unterscheiden, was als Sperrmüll an die Straße gestellt wird. Somit sagt Müll immer auch etwas über die Gesellschaft aus, die ihn produziert. Und über zwischenmenschliche Verhältnisse: Was manche als Sperrmüll ansehen und entsorgen möchten, ist für andere wertvoll.
Die Herausforderung besteht darin, beide Perspektiven zusammenzuführen. Auch, um Ressourcen zu schonen: Wenn ein bereits hergestellter Gegenstand länger genutzt wird und nicht neu hergestellt werden muss sowie der mit der Entsorgung verbundene Aufwand entfällt, wird eine Menge Material und Energie gespart.

Wie kann eine Weiternutzung von unbenutzten Sachen erfolgen? Bei uns ist die Givebox wieder da, hilfreich sind auch die verschiedenen Bücherschränke in der Stadt. Dort sind die Kapazitäten jedoch begrenzt. Größere Mengen noch brauchbarer Dinge nehmen z.B. Second-Hand-Kaufhäuser an, wie das Brockenhaus oder das Kaufhaus der Kleinen Preise. Auch gibt es Tausch- oder Verkaufsmöglichkeiten wie Kleiderbörsen oder Flohmärkte. 
Nicht mehr benötigte aber noch essbare Lebensmittel können in Foodsharing-‚Fairteiler‘ gelegt werden. Diese öffentlichen Kühlschränke finden sich z.B. im Café Hutmacher oder am Arrenberg. Noch bequemer geht es per Foodsharing.de, dort online angebotene Lebensmittel werden von Interessierten sogar vor Ort abgeholt.
Eigentlich wäre auch der Sperrmüll eine gute Gelegenheit, als ‚Quartierstauschbörse‘ zu dienen. Kaum eine Studi-WG, die nicht mit Sofa, Küchenstühlen oder diversen Regalen vom Sperrmüll ausgestattet ist. Aber auch in gediegeneren Einrichtungen stehen oft originelle Wohnaccessoires, die beinahe in der Müllpresse gelandet wären. Und im Café Hutmacher steht kein Möbel, das nicht zuvor irgendwo anders lange Dienste geleistet und teilweise seinen Weg direkt vom Straßenrand in den Bahnhof gefunden hat.

Dabei gibt es allerdings noch ein entscheidendes Problem: Das Einsammeln und Weiternutzen von Sperrmüll stellt in Wuppertal eine Ordnungswidrigkeit dar, die mit mindestens 50 Euro geahndet wird. Ordnungsgelder gegen die Weiternutzung wertvoller Dinge – hier besteht dringender Handlungsbedarf, dies zu ändern!


Erstveröffentlicht am 10.11.2022 in der Printausgabe der WZ: https://www.wz.de/nrw/wuppertal/stadtteile/elberfeld/wuppertal-kolumne-ist-das-muell-oder-funktioniert-das-noch_aid-79684821

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Der Hutmacher im Winter

Der Hutmacher macht es sich im alten Bahnhof Mirke gemütlich und startet in die Winter-Kneipen-Saison. Die Öffnungszeiten vom Hutmacher werden wie folgt angepasst:

Montags, Dienstag, Mittwoch: geschlossen

Donnerstags, Freitags, Samstags: ab 17:00 Uhr

Sonntags: ab 12:00 Uhr

Donnerstags und Freitags machen wir Glühwein auf dem Bahnsteig warm und lassen schöne Klänge durch die Boombox ertönen. Neben Kulturprogramm schließen wir die Woche jeden Sonntag mit einem Kaffee-Klatsch und Kuchen ab.

Wir sehen uns im Winter-Hut!

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Ein Rundgang durch die produktive Stadt von Morgen

Die Abschlussfeier des Förderprojekts NEUE URBANE PRODUKTION

6 interaktive Stationen, über 60 Urbane Produzent:innen, Macher:innen und Wissenschaftler:innen, 8 glückliche Projektmitarbeiter:innen und einige leckere Schnittchen in unseren Bäuchen – vor kurzem feierten wir, die Mitarbeiter:innen in Utopiastadt, Wuppertal Institut und transzent, gemeinsam mit unseren Gästen den Abschluss des Förderprojekts ‘Neue Urbane Produktion’. Anschaulich begleitet hat uns dabei eine bunte, interaktive Ausstellung der Projektergebnisse aus 3 Jahren.

Den Einstieg in die Ausstellung und zugleich den Rückblick auf den Schaffensprozess gestaltete unser farbenfroher Instagram-Feed, der in ausgedruckter, übergroßer Form den Hutmacher in Utopiastadt schmückte.

Mit der digitalen Karte der Urbanen Produktion machten wir die Manufakturen und Produktionsstätten zwischen Wuppertal, Remscheid und Solingen auf den Wänden des Mirker Bahnhofs sichtbar. Daneben konnten die Besucher:innen mit gemeinwohlorientierten urbanen Produzent:innen ins Gespräch kommen. Maya Lynn sowie das Unternehmen toolbot – die Gewinner:innen des Sustainable Start-Up Preises in der Kategorie Neue Urbane Produktion – zeigten mit ihren Start-Ups die Bandbreite der neuen urbanen Produktion auf: Von Brautmode aus recycelten Textilien bis hin zu einer digitalen Plattform für den Werkzeugverleih. Auf mehreren Ausstellungssäulen konnten unterdessen weitere Beispiele urbaner Produktion aus dem bergischen Städtedreieck, wie handgefertigte Keramik und 3D-gedruckte Zitronenpressen, bestaunt werden. 

An der Station ‘Gründen & Verwirklichen’ stellten wir außerdem das neu entwickelte co-kreative Beratungsformat  ‘PLAN HABEN’ vor. Dieses bietet Macher:innen und Gründer:innen in Utopiastadt monatlich die Gelegenheit, sich zu vernetzen, voneinander zu lernen und den nächsten Schritt zu gehen. 

Ein großes blaues Zukunftsbild zog derweil an der nächsten Station alle Blicke auf sich: Die Beteiligung rund um den Blaupausen Ideenwettbewerb zeigt eine Vielzahl an Visionen  für die Ansiedlung von Neuen Urbanen Produktionsstätten in der Speditionshalle auf dem Utopiastadt Campus.
Heißer Tipp: Die Poster der Blaupausen-Ergebnisse sind weiterhin entlang der Nordbahntrasse am Utopiastadt Campus ausgestellt.

Und wie kann die Zukunft der Neuen Urbanen Produktion gestaltet werden? Im Rahmen der Begleitforschung des Projekts gaben wir Ausblicke und Handlungsempfehlungen für die produktive und lebenswerte Stadt von morgen.

Wir bedanken uns für das zahlreiche Erscheinen und die inspirierenden Begegnungen und Gespräche!

Du konntest nicht mitfeiern oder möchtest mehr über die Ergebnisse unserer Projektarbeit erfahren? 

Aktuell stecken wir unsere Energie in die Gestaltung des Handbuchs ‘Neue Urbane Produktion’ – dort werden all unsere Erkenntnisse, sowie Tipps und Tricks für die Gestalter:innen der (neuen) urbanen Produktion der Zukunft festgehalten.

Die Veröffentlichung ist bis Ende November geplant und wird in den sozialen Medien sowie auf unserer Website bekannt gegeben.

Stay tuned!

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Workshop: Kompostieren in der Küche — Wir bauen uns eine Wurmkiste! (Nachholtermin)

Wann?  Montag, 14.11.2022 / 17:00 – 21:00

Wo? Utopiawerkstadt

Mit wem? Niklas Brandau

Was erwartet Euch?
Es ist Herbst! Wo kürzlich noch Tomaten wucherten und Kartoffeln sprießten, türmen sich nun die Pflanzenabfälle. Gleich nach der letzten Ernte beginnt damit ein neues Kapitel des Gartenjahres: Kompost-Hauptsaison!

Mithilfe einer Wurmkiste können über die kalte Jahreszeit hinweg (und natürlich auch im restlichen Jahr) eigene Pflanzenreste und Haushaltsabfälle auf ökologische und geruchlose Weise in hochqualitativen Humus verwandelt werden. Wie von Zauberhand machen sich kleine Würmer und Mikroorganismen an die Arbeit und damit sie dabei ihre Ruhe haben, zimmern wir mit Euch passende Wurmkisten für die Küche, den Keller oder den Balkon. 

Beim Workshop in der UtopiaWerkstadt bedienen wir uns an Restholz und anderen Baustoffen und zimmern unter der Anleitung von Niklas Brandau eine Upcycling-Wurmkiste mit Kompostiergarantie. Im Frühjahr kann dann der Humus geerntet werden und liefert fruchtbaren Nährboden für die nächsten Gartenexperimente auf dem Balkon, im Hochbeet oder auf dem Gemeinschaftsacker.  

Foto: Thomas Schmidt

Wer teilt mit Euch sein KnowHow?
Niklas Brandau – zuweilen auch als Häuptling bekannt – ist eigentlich Landwirt, arbeitete aber in den letzten Jahren als Sozialarbeiter bevor er hauptberuflich Utopist wurde. Seitdem kümmert er sich um die Koordination der Utopiastadt Campus Raumstation, organisiert ehrenamtlich die wöchentlichen Utopiastadt Workouts und buddelt nach Feierabend in der fruchtbaren Erde des UtopiastadtGartens.

Anmeldung
Auf den Wurm gekommen? Dann melde dich fix bis zum 13.11. an über: nup@utopiastadt.eu

Der Workshop ist kostenfrei, die Teilnehmendenzahl begrenzt!

Foto von Biogarten Austria
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2.2. | QUICHOTTE – NICHT WENIGER ALS EIN SPEKTAKEL (AUSVERKAUFT)

TERMIN: 02.02.2023

„Es ist immer gut, einen Pressetext mit einem Zitat zu beginnen.“ (Friedrich Nietzsche)

Nachholtermin vom 10.02.2023!

Zurecht werden Sie sich nun fragen: Hat er das wirklich gesagt? Hat er nicht. Aber es wäre doch ein schöner Anfang für einen solchen Text, der nun die Schwierigkeit meistern soll, etwas zu erklären das man einfach live erleben muss. Denn es gibt eben solche Phänomene, deren Wirkung auf Bildern oder in Erklärungen nicht an das Liveerlebnis heranreicht: Polarlichter zum Beispiel, oder ein Nacktmull. Sowas muss man mit eigenen Augen sehen. Genau wie dieses Bühnenprogramm.Klar, man könnte jene urkomischen Geschichten anpreisen, die Quichotte von sich und den Irrungen der Menschheit zu erzählen weiß. Man könnte sich der rührenden Poesie widmen, mit welcher er sich auf die Seite derjenigen schlägt, deren gesellschaftliche Stimme kaum gehört wird. Man könnte die Sinfonie der Zwischentöne erwähnen, mit welcher er das Publikum bespielt und dabei politisch ist, ohne aufdringlich zu werden. Es wäre natürlich der Freestylerap zu nennen, der jedes Mal den Saal zum Kochen bringt – bei welchem die Zuschauer interagieren. Und natürlich müsste man von den Liedern erzählen, die das Ganze in ein musikalisches Gewand kleiden.Aber würde das ausreichen, um etwas zu beschreiben, das sich erst auf einer Bühne für das Publikum in Gänze entfalten kann? Sie ahnen es. Also, warum packen Sie nicht eine Wunderkerze ein und schauen Quichotte dabei zu, wie er das kreative Innere seines Kopfes nach außen kehrt. Und vielleicht werden Sie, bei aller Zurückhaltung, dann feststellen: Das ist alles nicht viel weniger als ein Spektakel!

Einlass: 19 Uhr | Beginn: 20 Uhr

Vorverkauf: www.wuppertal-live.de

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Wie verankere ich digitale Werkzeuge in meinem Betrieb?

Im finalen Workshop der Prozessberatung wird zusammen mit den Teilnehmenden an individuellen Abbildungen des Unternehmens gearbeitet, um gezielt Arbeitsabläufe mit digitalen Werkzeugen abzustimmen und einzelnen Handlungsschwerpunkte zu digitalisieren. Abschließend werden konkrete Anknüpfungspunkte für den Einsatz digitaler Werkezeuge im eigenen Betrieb herausgearbeitet. Unter anderem geht es um Einsatzmöglichkeiten verschiedener Tools und Ablaufverbesserungen von Arbeitsschritten.

Weitere Informationen zur Prozessberatung und dem Beratungsangebot findet ihr hier.

Zur Anmeldung gelangt ihr hier.

Hinweis:
Der Einstieg in die Beratungsreihe ist jederzeit möglich. Wenn Ihr an einem vergangenen Termin nicht teilnehmen konntet, könnt ihr euch trotzdem für die weiteren Teile anmelden.

Wir freuen uns auf euch!

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Mitarbeitende zur Nachhaltigkeit motivieren [Kostenloser Online-Workshop]

Was ist ein nachhaltiger Betrieb? Wie kann ich den eigenen Betrieb nachhaltiger gestalten? Wie können wir persönlich nachhaltiger handeln und wie kann ich meine Mitarbeiter zu mehr Nachhaltigkeit motivieren? Inwiefern spielt bei Nachhaltigkeit die Kommunikation eine Rolle?

Diesen Fragen wird am 28. Oktober 2022 von 16:00 bis 17:00 Uhr per ZOOM nachgegangen. Durch den Workshop führt Niklas Wirtgen von Neue Effizienz gemeinnützige GmbH.

Im Fokus der Veranstaltung steht die Auseinandersetzung damit, wie Kolleg*innen und Mitarbeitende nachhaltiger handeln können. Außerdem gibt es die Möglichkeit, sich mit anderen Betrieben auszutauschen und voneinander zu lernen.

Hier geht es zur Anmdeldung.

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Vom Geben

Seit März 2021 erscheint in der Reihe »Logbuch Utopiastadt« regelmäßig eine Kolumne aus Utopiastadt im Wuppertaler Lokalteil der Westdeutschen Zeitung. Und hier auf der Seite.

Diese Kolumne ist von David J. Becher:

Logbucheintrag 0.35

Seit sehr langer Zeit werden wir immer wieder gefragt, wo denn die Givebox geblieben ist: Der Spind, in den Menschen Dinge hinein tun können, die sie nicht mehr brauchen, damit andere diese Dinge mitnehmen und gebrauchen können. Eigentlich eine einfache Sache. Eigentlich … 
Dieses ‚Eigentlich‘, das so viele Anfragen an Utopiastadt durchzieht, hat Erich Kästner einst gut ausgeführt: »Es gibt nichts Gutes, außer, man tut es.« Und jetzt ist Thomas aufgetaucht, der mit einer utopiastadt-kompatiblen Beharrlichkeit so lange nachgehakt hat, was er tun kann, damit eine neue Givebox an den Start kommt, bis er an den richtigen Stellen gelandet ist. Jetzt bereitet er mit weiteren  Utopist:innen alles dafür vor, dass bald wieder eine Givebox an der Trasse steht!

Was mich dazu gebracht hat, mir mal wieder Gedanken über das Geben an sich zu machen. Eine Givebox ist ein guter Ort, um die vorzeitige Verwandlung von Nützlichem zu Abfall zu verhindern. Was aber ist mit der Hingabe von Arbeit, dem Bereitstellen von Räumen, dem Teilen von Wissen? 

In vergangenen Jahren ist mir gelegentlich die Frage gestellt worden, warum meine Arbeit in Utopiastadt nicht bezahlt würde. Mehr noch: Es wurde unterschwellig kritisiert, dass man solche Arbeit unentgeltlich zur Verfügung stellt. Worin ich unter Anderem eine seltsam verschobene Wertschätzung von Arbeit sehe: Wird sie unentgeltlich erledigt, gilt sie rasch als minderbewertet. Geben ohne direkten Gegenwert, also Schenken, ist gerade noch zu konkreten Anlässen vorgesehen, aber damit auch mindestens mit dem Gegenwert konventioneller Konformität belegt. Einfache Hingabe von Zeit, Leistung oder Dingen sorgt hingegen bei genauerer Betrachtung oft für Irritation. Aber wonach bestimmen wir eigentlich den Wert all unserer gesellschaftlichen Leistungen? Warum verdient eine Kindergärtnerin weniger als eine Studienrätin? Noch seltsamer: Warum verdient eine Studienrätin weniger als ein Studienrat? Und um es richtig kompliziert zu machen: Warum verdienen wir überhaupt etwas für unsere Arbeit? Oder umgekehrt: Warum müssen wir erst arbeiten, um etwas zu verdienen? 

Dabei will ich gar nicht auf den schon erfreulich breit diskutierten Ausweg des bedingungslosen Grundeinkommens hinaus. Sondern auf die Frage des bedingungslosen Gebens: Wir leben hier in einer ausgeprägten Überflussgesellschaft. Und ich persönlich habe grundsätzlich mehr als genug zur Verfügung. Das fühlt sich nicht immer unmittelbar so an, aber genau besehen bin ich weit entfernt von jeglichem Mangel.
Also arbeite ich in Utopiastadt mit all den Ressourcen, die mir nebenbei zur Verfügung stehen, an einer besseren Gesellschaft. Einfach so. Mit Hingabe. Im sprichwörtlichen Sinne. Dafür erwarte ich zunächst nichts, Bezahlung schon gar nicht, aber auch nicht Dank, Anerkennung, Sonderstellung, oder gar die in der Apostelgeschichte beschworene Seligkeit. Zunächst. Denn etwas erwarte ich schon – doch auch das nur, insoweit ich da selber Hand anlegen kann:
Eine bessere Gesellschaft.


Erstveröffentlicht am 13.10.2022 in der Printausgabe der WZ:
https://www.wz.de/nrw/wuppertal/stadtteile/elberfeld/kolumne-aus-wuppertal-es-gibt-nichts-gutes-ausser-man-tut-es_aid-78231863

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Let’s talk about it: Transdisziplinarität und Co-Production

Wann: 17. Oktober 2022 │17:00-18:30 Uhr
Wo: Digital

Um eine Anmeldung per E-Mail an Annabell Lamberth (Zentrum Technik und Gesellschaft ) wird gebeten: annabell.lamberth@tu-berlin.de

Informelle Gesprächsreihe zum Austausch für Forschung an den Schnittstellen zwischen Wissenschaft und Gesellschaft

Die Zusammenarbeit über Institutionen und über die Grenzen der eigenen Disziplin und der Wissenschaft hinweg ist kein selbstverständliches oder einfaches Unterfangen. Um die Herausforderungen besser zu verstehen und sie gezielter adressieren zu können, braucht es Expertise. Immer mehr Forschende sammeln wertvolle Erfahrungen in inter- und transdisziplinären Projekten oder in Kooperationen zwischen Gesellschaft und Wissenschaft. Dieses Erfahrungswissen über Sonnen- und Schattenseiten neuer Forschungsmodi ist ein wertvolles Gut, das der Community der grenzüberschreitend Forschenden zur Verfügung stehen sollte. Eine fruchtbare Form der Wissensvermittlung sind informelle Gespräche über persönliche Erfahrungen. Deshalb laden wir zum offenen Erfahrungsaustausch ein.

Am 17. Oktober 2022 begrüßen wir Matthias Wanner und Christian Hampe zum Gespräch. Wir möchten mit ihnen über die Frage  „Wie muss transdisziplinäre Forschung gestaltet sein, damit sie auch für die Praxis einen Nutzen hat?“ diskutieren. Hintergrund dafür sind die Diskussionen über das Ungleichgewicht der Ressourcen von Wissenschafts- und Praxispartner*innen in transdisziplinären Forschungsprojekten und die „Überforschung“ bestimmter Akteur*innen des Wandels.

Matthias Wanner ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Wuppertal Institut. In dieser Position und zuvor am Zentrum für Transformationsforschung und Nachhaltigkeit (TransZent) war er an verschiedenen transdisziplinären Forschungsprojekten auf der lokalen Ebene beteiligt, u. a. Wohlstands-Transformation Wuppertal. Seine Forschungsschwerpunkte sind die transformative und transdisziplinäre Forschung in Reallaboren, Bottom-Up-Ansätze zur gesellschaftlichen Transformation sowie die psychologischen Dimensionen der Transformation.

Christian Hampe ist Geschäftsführer der Utopiastadt gGmbH und dort neben Strategie, Flächenentwicklung und Gastronomie auch für die Co-Forschung verantwortlich. Utopiastadt ist ein Bahnhofsgebäude samt umliegendem Gelände, die als zentrale Anlaufstelle für kreativen und transformativen Stadtentwicklung für Zivilgesellschaft, Kultur- und Kreativwirtschaft dient – ein Stadtlabor für Utopien. Die Co-Forschungsgruppe versammelt in offener Runde Studierende und Lehrende verschiedener Fachbereiche und Abschlussgrade mit Praxisakteuren aus der Utopiastadt-Umgebung. Themen, Fragen und Probleme aus dem Quartier werden mit wissenschaftlichen Fragestellungen und Methoden verknüpft, aus denen konkrete Forschungsprojekte entstehen.

Beide gemeinsam haben in den letzten Jahren verschiedene Erfahrungen in transdisziplinären Forschungsprojekten zur Nachhaltigkeitstransformation in Wuppertal gemacht. Im aktuellen Projekt TriaLern erforschen und erproben sie geeignete Räume und Formate einer wirkungsvollen Kooperation auf Augenhöhe zwischen Akteuren der Verwaltung (v.a. Stadtentwicklung und Planung), der transformativen Forschung und zivilgesellschaftlichen Stadtmacher*innen.

Programm

17:00 Uhr – Gespräch mit Matthias Wanner und Christian Hampe über die Bedingungen von transdisziplinärer Forschung auf echter Augenhöhe zwischen Wissenschaft und Praxis

17:45 Uhr – Digitales Anstoßen auf die Transdisziplinarität und die Co-Produktion: Möglichkeit des informellen Kennenlernens und Austausches

Um eine Anmeldung per E-Mail an Annabell Lamberth (ZTG) wird gebeten: annabell.lamberth@tu-berlin.de

Organisation 

Das Netzwerkgespräch Let’s talk about it: Transdisziplinarität und Co-Production wird in Kooperation des ZTG – Zentrum Technik und Gesellschaft (TU Berlin), der tdAcademy und der Stabstelle Science and Society des Präsidiums der TU Berlin organisiert.

https://td-academy.org/events/let-s-talk-about-it-transdisziplinaritaet-und-co-production-3/

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Wie/Womit kann ich meine Prozesse erfassen und visualisieren?

Der dritte Teil der Prozessberatung dient der Auffrischung und oder Schaffung von Grundlagenwissen. In kompakter Form wird am 19. Oktober 2022 von 17:00 bis 20:00 Uhr erklärt, wie man Arbeitsabläufe visualisieren und verändern kann. Außerdem wird erklärt, wie Prozesse im Betrieb in einer Prozesslandkarte aufgenommen und visualisiert werden können.

Weitere Informationen zur Prozessberatung und dem Beratungsangebot findet ihr hier.

Zur Anmeldung gelangt ihr hier.

Hinweis:
Der Einstieg in die Beratungsreihe ist jederzeit möglich. Wenn Ihr an einem vergangenen Termin nicht teilnehmen konntet, könnt ihr euch trotzdem für die weiteren Teile anmelden.

Wir freuen uns auf euch!