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Logbuch

Welchen Wert haben Werte?

Seit März 2021 erscheint in der Reihe »Logbuch Utopiastadt« alle 14 Tage eine Kolumne aus Utopiastadt im Wuppertaler Lokalteil der Westdeutschen Zeitung. Und hier auf der Seite.

Die heutige Kolumne ist von David J. Becher:

Logbucheintrag 0.33

Utopiastadt ist ein andauernder Gesellschaftskongress mit Ambitionen und Wirkung. Aber gilt das nicht auch für jeden Bürgerverein? Oder den Bundestag? Gilt das vielleicht sogar für die Familie, heute mehr als früher? Alleinerziehende, Patchwork, Stief- und Halbgeschwister, leibliche oder angenommene Väter – wer gibt vor, was richtig, was angemessen, was von Wert ist? Das ist heute nicht mehr von selbstverständlichen Normen durchzogen, sondern oft individuell verhandelbar. Und je individueller die Weltsichten, desto schwieriger die Verhandlung. Schließlich muss ich erstmal rausfinden, aus welcher Perspektive Du die Welt siehst. Nur, weil Du grün wählst, Lastenrad fährst und kein Fleisch isst, kann es ja trotzdem sein, dass Du ein total konservatives Familienbild hast, Fremde Dir suspekt sind und Du gerne dem Weg der sozialen Marktwirtschaft in den zügellosen Kapitalismus folgst. Vielleicht ziehst Du aber auch Deine Motivation, die Schöpfung bestmöglich zu schützen, aus einem tief empfundenen religiösen Glauben. Und ich sitze Dir als fröhlicher Agnostiker mit einem über 35 Jahre alten Diesel in der Garage und ’ner Currywurst auf dem Teller gegenüber und will mit Dir über Werte diskutieren.

Für so etwas braucht es einen Ort. Nein – dafür braucht es viele Orte! Bestenfalls ist jede Nachbarschaft so ein Ort. Aber es hilft, wenn spezielle Orte dafür Ambitionen bündeln und daraus Wirkung entfalten. So ein Ort ist Utopiastadt. Für mich. Und für viele andere. Für viele aber auch nicht, oder noch nicht, oder niemals – also gut, schon muss ich meine Aussage relativieren: Ein solcher Ort kann Utopiastadt sein.

Und schon sind wir mitten in dem, was viele Menschen gesellschaftlich verunsichert: Uneindeutigkeit. Dem gegenüber einige Gruppen zu gern das Vermisste vorgaukeln: Eindeutigkeit. Für gute Orientierung dazwischen hat mir eine Fähigkeit bisher am besten geholfen: Ambiguitätstoleranz. Das Aushalten von Widersprüchen. Ich brauche keine absolute Wahrheit, um Werte zu haben. Im Gegenteil: Einer meiner größten ist der Wert der Gegenseitigkeit. Als Wert ist er mir absolut, als Umsetzung aber zwangsläufig relativ. Das Paradox des Miteinander: Ich kann Dir nicht vorschreiben, wie wichtig Dir das Miteinander sein muss, wenn ich Dich als selbstbestimmtes Gegenüber ernst nehme. Aber ich brauche Deine volle Bereitschaft zum Miteinander, wenn es darum geht, Gegenseitigkeit auf Augenhöhe zu gestalten. Dieses Paradox, diese Ambiguität des Miteinander, muss ich aushalten können, um den Weg in eine Welt zu finden, in der Eigenwohl nicht der Widerspruch von Gemeinwohl ist, sondern dessen Ergebnis. 
Hups – jetzt hab ich ganz egoistisch die Gelegenheit genutzt, einen meiner Werte auszubreiten. Zunächst unwidersprochen, schließlich hab ich hier grad Kolumnenhoheit. Come fight me, Utopiastadt ist ein Ort dafür. Denn sie ist ein andauernder Gesellschaftskongress. Mit Ambitionen. Und egal, wie unsere Debatte über den Wert der Gegenseitigkeit verläuft – sicherlich hat sie auch Wirkung.


Erstveröffentlicht am 25.08.2022 in der Printausgabe der WZ: https://www.wz.de/nrw/wuppertal/logbucheintrag-033-welchen-wert-haben-werte_aid-75687241

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Future Now Festival

19. – 21. August 2022

musik / performance / frauen / sommer / solidarität / talk now / dance now

„Find’ mal die Schublade, in die ich passe.“ (Älice)

FUTURE NOW ist zurück.

Festivalticket: https://www.wuppertal-live.de/?421360

Tagestickets:
Fr. 19.8.: https://www.wuppertal-live.de/?421353
Sa. 20.8.: https://www.wuppertal-live.de/?421355
So. 21.8.: https://www.wuppertal-live.de/?421356

Programm: https://future-now-festival.jimdofree.com/programm-2022

Nach der geradezu wundersamen und gefeierten ersten Festivalausgabe 2020 findet das feministische Event diesen Sommer wieder in Wuppertal statt. Bei der zweiten Edition stehen Musik und Performance im Mittelpunkt und erneut macht das FUTURE NOW Team klar, wo die Reise hingeht – auf und hinter der Bühne und in der Technik ausschließlich Frauen/FLINTA*. 

Regionale, deutsche und internationale Musiker:innen und Performer:innen sind mit ihren Programmen eingeladen, gleichzeitig bringt das Festival auch neue Formationen hervor. Den spektakulären Auftakt machen fünf Drummer:innen aus vier Kontinenten. Festivalort ist in diesem Jahr das Zirkuszelt bei Utopiastadt an der Nordbahntrasse. 

Im Vorfeld sind die international renommierte Stuttgarter Figurenspielerin, Bühnenbildnerin und Regisseurin Stefanie Oberhoff und die kamerunischen Musiker:innen und Performancekünstler:innen Becky Beh und Mahoussi als Residenzkünstler:innen zu Gast und werden in Auseinandersetzung mit dem Ort Arbeiten für das Festival vorbereiten. 

FUTURE NOW: Gemeinsam tragen wir Sorge füreinander. Für ein schönes Willkommen an diesem langen Wochenende voller Musik, Austausch und Feiern mit Akkordeon, Bass, Death Metal, Drums, Elektronik, Gitarre, HipHop, Improvisation, Lyrik, Neuer Musik, Percussion, Performance, Punk, Rap, Spoken Word, Turntables, Violine.

Das Team von Future Now

Stefanie Görtz, Gunda Gottschalk, Johanna-Yasirra Kluhs, Betty Schiel, Ute Völker

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Bundesfreiwilligendienst in UTOPIASTADT?!?

Wir suchen noch einen jungen Menschen, der die vielfältigen Projekte in »Utopiastadt« tatkräftig unterstützen möchte, der sich nicht vor körperlicher Arbeit scheut und Lust auf die unterschiedlichsten Menschen und Veranstaltungen hat.

Du hast die Chance, ein Jahr lang in »Utopiastadt« mitzuwirken, deine kreativen und innovativen Ideen umzusetzen und so Teil des nachhaltigen Veränderungsprozesses in Wuppertal zu werden. Neben den alltäglichen Aufgaben rund um den Campus und die Sanierung liegt ein Fokus auch auf der Vorbereitung und Begleitung von Kulturveranstaltungen wie bspw. Konzerten, Lesungen etc. – sofern diese im Rahmen der aktuellen Corona-Bestimmungen stattfinden können.

Ein Jahr voller neuer Erfahrungen und Herausforderungen warten auf dich!

Bundesfreiwilligendienst (BFD) mit dem Schwerpunkt Sanierung
Wann: 01.09.2022 bis 30.08.2023
Wo: Utopiastadt
Bewerbungsschluss: 29.08.2022

Ausschreibung und Infos

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TriaLern Symposium

Transformation durch Trialog vor Ort
01. und 02. September 2022
Pop-Up Campus Aachen

Aktuelle dringliche Transformationsaufgaben in Städten – wie die Bewältigung der Corona-Pandemie oder auch der Klimawandel – zeigen, dass es das gemeinsame Arbeiten von Akteur:innen einer Stadt braucht. Dabei – so die Beobachtung – sind transformative Forschung, Stadtplanung und Stadtentwicklung innerhalb der Verwaltung sowie Stadtmacher:innen eine treibende Kraft. Sie arbeiten besonders effizient an Lösungen im Sinne des Gemeinwohls und der Nachhaltigkeit zusammen – allerdings bisher oftmals eher im Dialog. Dies soll sich nun mithilfe von langfristigen Strategien für einen Trialog ändern!

Ziel des Workshops ist es, den Trialog vor Ort gemeinsam zu entwickeln und dabei über Strategien einer langfristigen Zusammenarbeit der drei Akteursgruppen nachzudenken. Dabei wird sowohl dem Austausch in den einzelnen Akteursgruppen Raum gegeben als auch gemeinsam auf einer Podiumsdiskussion über Potentiale und Herausforderung der Zusammenarbeit diskutiert.

Wir laden Sie herzlich ein, mitzudenken, ihre Ideen einzubringen und so an der Transformation unserer Städte zur Nachhaltigkeit beizutragen!

Das Symposium richtet sich an:

  • Stadtplaner:innen und Stadtentwickler:innen innerhalb von Stadtverwaltungen
  • Stadtmacher:innen aus der Stadtgesellschaft
  • Transformative Forscher:innen
  • Und alle jene, die dies werden möchten, also aktive Studierende und Menschen, die sich für die Entwicklung ihrer Städte interessieren

Das Symposium bietet:

  • Gemeinsam Strategien für den Trialog vor Ort entwickeln
  • Vor Ort zusammenwachsen
  • Vernetzung und Austausch mit eigener Akteurssphäre aus anderen Städten
  • Lockere Stimmung und informellen Austausch

Ablauf des Symposiums
(vorläufiges Programm):

Donnerstag, 01.09.2022

17:00 Informeller Kick-Off
17:30 Begrüßung und Vorstellung
18:00 Urbanes Essen auf der Dachterrasse
20:00 Transformativer Spieleabend/informeller Ausklang

Freitag, 02.09.2022

09:00 Auftakt und Einführung in den Tag
09:10 Input zum Trialog
09:30 Austausch zum Trialog vor Ort mit Städten von A(achen) bis W(uppertal)
11:15 Erfahrungsaustausch in den Akteursgruppen
12:00 Pause
13:00 ThinkTank – Erste Ergebnisse
13:30 Gemeinsam Strategien des Trialogs entwickeln
15:00 Podiumsdiskussion (angefragt u.a. BBSR, vhw, Deutscher Städtetag)
16:30 Schlussakkord und Ausklang


Weitere Informationen finden Sie im Flyer: https://pop-up-campus.de/wp-content/uploads/2022/06/220621_Einladungsflyer.pdf
Einen Artikel mit ersten Überlegungen zum Trialog finden Sie zudem hier: https://www.planung-neu-denken.de/1-2022-transformatives-forschen-trifft-stadtentwicklung/aufruf-zum-trialog-fuer-raeumliche-transformation

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Popboard NRW | LEONORA & JANOU LIVE

14.08.22 | 19:00 Uhr

Das PopBoard geht auf große NRW-Tour. Zusammen mit dem @opendeckcologne-Bus kommen verschiedene Künstler*innen in sechs verschiedene Städte und bringen euch tolle Musik aus der Region mit. Neben spannenden Talks wird es vor allem viel Zeit zum gegenseitigen Kennenlernen und Austausch geben.

In Utopiastadt macht der Doppeldecker am 14.08.22 halt und Leonora und Janou beglücken euch mit wunderbarer Musik. Der Eintritt ist frei.

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Plakatausstellung »Best of 30 Jahre Plakate Medienprojekt Wuppertal«

12. – 20. August 2022
Vernissage: 12.08. um 19:00 Uhr

Im Vorfeld der 30-Jahre-Medienprojekt-Wuppertal-Feier (20.08.22 ab 19:00 Uhr in der Alten Glaserei) zeigt das Medienprojekt Wuppertal in einer Indoor-Outdoor-Plakatausstellung “Best of 30 Jahre Plakate Medienprojekt Wuppertal“ vom 12. – 20.08.22 vor und in Utopiastadt (Mirker Bahnhof, Nordbahntrasse). Die Vernissage in Anwesenheit des Chefdesigners des Medienprojekts Konstantin Koewius findet am 12.08. um 19:00 Uhr statt. Die Laudatio hält David J. Becher.

Das Medienprojekt Wuppertal ist nicht nur für seine herausragende filmische Arbeit bekannt, sondern auch für sein Plakatdesign. Mit den Plakaten wirbt das Medienprojekt nicht nur für seine Filmpremieren in verschiedenen Kinos. Die Plakate und Flyer sollen im öffentlichen Raum in einer jugendgemäßen Form Lebensthemen junger Menschen präsentieren und deren Sichtbarkeit erhöhen. Kennzeichnend für das gesamte Plakatkonzept ist es, einprägsame Bilder und Inhalte in den Vordergrund zu stellen und zurückhaltend mit anderen Infos wie Terminen, Orten, Veranstaltern umzugehen, um im urbanen Kontext nachhaltig zu inspirieren.

Die Indoor/Outdoor-Ausstellung zeigt 50 besondere Plakate in DinA0 aus 30 Jahren Medienprojekt-Wuppertal-Design. Die Ausstellungsplakate werden auf der 30-Jahre-Medienprojekt-Wuppertal-Feier an Interessierte, die ihre Wohnungen oder Büros verschönern wollen, verschenkt.

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11.08.2022 | Community & Solidarity Summer Party

Community & Solidarity Summer Party goes Talflimmern
Seit 2020 setzt sich das Netzwerk mit seinen Veranstaltungen kreativ und empowernd gegen Rassismus und Diskriminierung ein.
Die Summer Party bietet einen Einblick in die Aktivitäten des Netzwerks mit Live Musik von Akanni Humphrey, Filmen von POWER of Color, der Initiative N-Wort stoppen, dem Medienprojekt und Raum für Austausch.
 
Wann? 11.08.2022 von 21:00 bis 23.30 Uhr
Wo? Talflimmern // Gathe 6 // 42107 Wuppertal
Wer? Community & Solidarity Netzwerk // ADDE e.V., Decolonize Wuppertal, Initiative N-Wort stoppen, Kitma e.V., Power of Color, Utopiastadt, Wuppertaler Initiative für Demokratie und Toleranz
 
So let’s meet up and get together!

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Oberbürgermeister nimmt Fibel fürs Stadtarchiv entgegen

Pünktlich zum offiziellen Release der Utopiastadt Fibel haben wir dem Oberbürgermeister ein Exemplar der Fibel für das Archiv der Stadt Wuppertal übergeben.

Dabei freuen wir uns, dass er Utopiastadt nicht nur offiziell besucht, sonder offensichtlich auch versteht und im Bewusstsein hat:

»Wenn über „Aufbruch“ und „Wandel“ in Wuppertal gesprochen wird, dann stehen die Initiativen der Utopiastadt oft ganz vorne und werden nicht nur national, sondern auch international wahrgenommen. Die Vielfalt der Initiativen und Wirkungen, die mit Utopiastadt zusammenhängen, kann man nicht in wenigen Sätzen erklären.«
(Quelle: https://www.facebook.com/uweschneidewindimtal)

Worauf hin er gleich so interessiert begonnen hat, in den vielen Sätzen der Fibel zu lesen, dass wir sehr hoffen, dass er sie auch ordnungsgemäß beim Stadtarchiv abliefert …

Oberbürgermeister Uwe Schneidewind zeigt Utopiastadt Fibel
Fotos: Wolf Sondermann

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Supagolf – Voll auffe 12

Supagolf geht dieses Jahr in die 12te Runde – eben voll auffe 12!

06.08.2022: 15.00 Uhr,
Feierliche Eröffnung

Spielzeiten:
06.08.2022: 15.00 bis 20.00 Uhr
07.08.2022: 12.00 bis 18.00 Uhr

13.08.2022: 15.00 bis 20.00 Uhr
14.08.2022: 12.00 bis 18.00 Uhr

20.08.2022: 15.00 bis 20.00 Uhr
21.08.2022: 12.00 bis 18.00 Uhr

Der Eintritt ist frei, Spenden finanzieren den Spaß.

supagolf.de
facebook.com/supagolf.de
instagram.com/supagolf.de

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Logbuch

Zwischen Tür und Mangel: Das Bauhandwerk der Zukunft

Seit März 2021 erscheint in der Reihe »Logbuch Utopiastadt« alle 14 Tage eine Kolumne aus Utopiastadt im Wuppertaler Lokalteil der Westdeutschen Zeitung. Und hier auf der Seite.

Die heutige Kolumne ist von Charlotte Ridder:

Logbucheintrag 0.32

Montagmorgen. Ich sitze in einer Videokonferenz im Mirker Bahnhof mit meinem Team von »DigIT_Campus – Das Bauhandwerk der Zukunft«. Thema: Wie können wir weitere Handwerksbetriebe für unsere Workshop- und Beratungsangebote zu Digitalisierung, Nachhaltigkeit und Ausbildungsförderung begeistern?

In einer kurzen Bildschirm- und Verschnaufpause wandert mein Blick aus dem Fenster und meine Gedanken kreisen: »Bauhandwerk der Zukunft – was ist das eigentlich? Was braucht es, damit das Bauhandwerk attraktiv bleibt? Visionen, Leitbilder, Pläne, Ziele, Vorgaben und technische Möglichkeiten gibt es viele. Woran es mangelt, sind vor allem Hände. Viele und tatkräftige Hände.« Da sehe ich einen unserer Bundesfreiwilligendienstleistenden, der mir fröhlich vom Gerüst zuwinkt. Ich lächle und freue mich über diesen Utopisten im Einsatz, der sich mit Tatendrang dem alten Lack der Fensterrahmen widmet.

Utopiastadt, Mirker Bahnhof, eine ganz gegenwärtige Baustelle! Viele Hände von Fachfirmen und (ehrenamtlichen) Utopist:innen sind hier im Einsatz, um Utopien und Visionen Raum zu geben – Raum für Projekte wie DigIT_Campus, Veranstaltungen und für allerlei Ideen und Austausch. Dafür stehen in Utopiastadt allen die Türen offen: Sich an dieser Zukunftsbaustelle zu beteiligen und auszuprobieren.

Ich schaue an dem fleißigen Utopisten vorbei auf die Fläche, auf der noch vor kurzem der Solar Decathlon Europe stattfand. Er ist nun vorbei, aber die Eindrücke der vielen Visionen zur Gestaltung nachhaltiger Städte bleiben. War das vielleicht das Bauhandwerk der Zukunft? 
Und plötzlich lande ich mitten in der Vergangenheit: Als ich meinen Großvater gefragt habe, wie er eigentlich zu seinem Beruf kam, sagte er trocken: »Durch Zufall. Meine Mutter hat gesagt: ‚Du hast zwei gesunde Hände, mach das erstmal fertig. Schnaps verkaufen kannst du danach immer noch.’« Mit nur 21 Jahren wurde er Stuckateurmeister, machte sich selbstständig und ging schließlich mit diesem Beruf in Rente. Über ein halbes Jahrhundert später sitze ich hier und mache mir Gedanken über die Zukunft des Bauhandwerks.

Zurück in die Videokonferenz: Wir öffnen mit DigIT_Campus Türen: laden Handwerksbetriebe ein, gemeinsam mit uns Potenziale der Digitalisierung des Bauhandwerks zu erfassen, Hürden zu überwinden und Lösungen zu finden. Wir unterstützen dabei, Impulse passgenau in den eigenen Betrieb zu bringen – was auch für Nachwuchskräfte attraktiver ist, die alle so händeringend suchen. Vielleicht ist eine Handwerks-Ausbildung auch was für Deine persönliche Zukunft? Melde Dich, und wir finden es heraus!

Und das Bauhandwerk der Zukunft? Ich glaube, es ist das alles: Es ist die Vision, Großes zu schaffen, genauso wie im Kleinen einfach anfangen und weitermachen, auch, wenn es mal schwierig wird. Es ist Ausbildungsinhalte zukunftsfähig gestalten und es ist voneinander lernen. Es sind Menschen mit Tatendrang und Gestaltungswillen. Wir brauchen Visionen, wie wir Hände brauchen. Denn Hände bauen Zukunft.

Infos: www.digitcampus.de


Erstveröffentlicht am 28.07.2022 in der Printausgabe der WZ: https://www.wz.de/nrw/wuppertal/kolumne-aus-wuppertal-das-bauhandwerk-der-zukunft_aid-73658831