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1,5°C in der Zange – 1,5°C mit der Zange

» … dies ist der Titel eines Projektes, welches das Gymnasium Sedanstraßefür den gesamten Jahrgang der Einführungsphase (erster Oberstufenjahrgang) in den nächsten Wochen als außerschulisches Projekt im Rahmen der Bildung zur nachhaltigen Entwicklung und der Studien-und Berufsorientierung anbietet!

Im Zusammenhang mit der uns allen präsenten Klimaveränderungen und der für uns alle darin liegenden Verantwortung Ideen zur Eindämmung der Veränderungen zu entwickeln und zu handeln, sind auch Unternehmen im Bereich der nachhaltigen Entwicklung aktiv.

Durch Kurs 21 e.V., einem Netzwerk von Unternehmen und Schulen im Bergischen, zertifiziert als Partner der Bildung zur nachhaltigen Entwicklung (BNE), haben wir mit der Firma KNIPEX aus Cronenberg einen Partner gefunden, ein gemeinsames Projekt rund um nachhaltige Prozess-und Produktorientierung im Unternehmen, sowie der Berufs-und Studienorientierung durchzuführen.

Ziel ist es, dass in der praktischen Zusammenarbeit von Auszubildenden und Schülerinnen und Schülern Aspekte der nachhaltigen Ausrichtung und entsprechenden Fragestellungen eines Unternehmens, so wieBerufsbilderund Studienrichtungen sichtbar werden.

Den zentralen Gedanken des Projektes bilden vier praktische Transformationsworkshops, die als zweitägige Werkstattprojekte erteilt werden:

Werkstatt I:
Bau eines Aufsatzes für die Schulhof-Abfalleimer in Form eines Basketballkorbs

Werkstatt II:
Bau eines »Gerüstes« mit Pumpe und Einsatz für Salate zum Vertikal Farming auf dem Schulgelände

Werkstatt III:
Upcycling von Zangen zu Kunstwerken – Zusammenarbeit mit der Eventschiede Bauer Brandes in Solingen

Werkstatt IV:
Redaktionswerkstatt des Projektes; Texte, Interviews im Unternehmen, Foto-, Film-Dokumentation der Projekte, Planung der Abschlussveranstaltung – Zusammenarbeit mit Utopiastadt

Alle Werkstattkurse umkreisen Dimensionen der Bildung zur nachhaltigen Entwicklung, ob die alternative Produktion von Nahrungsmitteln, die motivierende Einrichtung zum Entsorgen des Mülls, Upcycling von Werkstoffen/Werkzeugen oder auch das Erlernen von Formaten gesellschaftlichen Engagements.
Die Werkstätten I und II werden bei KNIPEXvon Auszubildenden geleitet. Werkstatt III und IV werden auch von den Partnern Eventschiede in Solingen Bauer Brandes, bzw. von Utopiastadt begleitet.

Der Ablauf des Projektes umfasst folgende Termine:

Freitag, den 02.02.2024; 09.00 Uhr bis 14.00 Uhr
Auftaktveranstaltung bei KNIPEX
Begrüßung durch KNIPEX und die Schule
Einführung in das Thema durch Herrn Prof. Hennicke vom Wuppertal Institut für Klima, Umwelt und Energie
Betriebsrundgang
Wahlweise: Berufsfelderkundung mit NEST BildungsBar, oder Biodiversitätsrundgang, oder Zangenschulung

Donnerstag, den 22.02.2024 und Freitag, den 24.02.2024
Werkstatttage (s. oben)
Werkstatt I, II und III finden in den Räumen und Werkstätten bei KNIPEX statt.
Werkstatt III, das Kunstprojekt, wird in den Räumen Bauer Brandes, Solingen Eventschmiede stattfinden.
Werkstatt IV am 22.02. in Utopiastadt, am 23.02. bei Knipex;
Freitag, 16. April 2024 Abschlussveranstaltung 09.30 Uhr bis 14.00 Uhr in den Räumen von Utopiastadt
Präsentationen der Produkte, Dokumentation, Podiumsdiskussion«

Pressemeldung des städtischen Gymnasiums Sedansstraße.
Kontakt: gym.sedanstrasse@stadt.wuppertal.de
https://gymnasium-sedanstrasse.net

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24.2. | RAVE & JAM

50 Jahre börse
WIR FEIERN DIE MÖGLICHKEITEN!

Utopiastadt geht an die börse:

Mit RAVE und JAM als Winter-Edition bauen wir für eine Nacht die Trasse bis nach Unterbarmen!

Die börse feiert ihren 50. Geburtstag und wir feiern mit – am 24.2.24, dem besten Datum, das wir für diese Feier finden konnten. Denn was kommt raus, wenn Ihr 24+2+24 zusammenzählt? Richtig!

50 JAHRE FREIRÄUME

Dabei feiern wir nicht einfach irgendeinen Ort. Die börse gehörte zu den ersten Orten, die in den 70er Jahren konsequent Freiräume für Jugendliche, für Kreative, für Engagierte geöffnet hat. Freiräume für im wahrsten Sinne des Wortes alles Mögliche. Und diese Möglichkeiten feiern wir jetzt gemeinsam! Auch TRASSENRAVE oder TRASSENJAM hätte es nie gegeben, wenn sich nicht ganz viele Menschen immer wieder für Freiräume ins Zeug gelegt hätten. Diese Menschen wiederum würde es in einer Stadt nicht geben, wenn es nicht über Jahrzehnte Orte gäbe, die uns allen die Möglichkeit geben, uns auszuprobieren. Ob im Loch, im LCB, in irgendwelchen Proberäumen, in der Bandfabrik, im AZ oder in einem der vielen Orte die es längst nicht mehr gibt – fast alle, die sich in dieser Stadt für gutes Leben für alle engagieren, hatten irgendwo einen solchen Ort um herumzuspinnen, sich auszutauschen, Dinge zu versuchen und zu wachsen.

Und genau das feiern wir:
EINE STADT VOLLER MÖGLICHKEITEN!


RAVE
Scheffka (Gratwanderung), Colkin (Mauke),
Rantanplan B2B Moki (Morgengrau),
Maruhni (Mauke, Loch, Tresor.West), 
Gramseschwestern

JAM
Lil Souljah & Puppa Julz, Liquid Fire Sound, 
Doctor Bird, Selecta Pascal, Veginaz, Selecta Björn, 
LIVE: King Labash


Zusätzlich zur Musik bringen wir dafür so viel Deko, Spiel und Spaß mit, wie wir tragen können. Für das richtige Utopiastadt-GlitzerkugelKuschelVisualKreativPalettenmöbelMöglichkeiten-Feeling.
(Und wer spontan Lust hat, dazu noch ein Fahrradteilemobile zu basteln, Bäume für eine Indoor-Allee zu organisieren oder ein Jonglage mit Holzresten vorführen möchte, möge sich gerne umgehend bei uns melden!)

Der Eintritt beträgt zwischen 5 und 10 Euro, wobei 5 Euro der Basis- und alles darüber der Freiraum-Soli-Preis ist.
Vorverkauf: https://www.wuppertal-live.de/501050

24+2+24 – RAVE UND JAM Winter-Edition
Wir feiern die Möglichkeiten!

Gefördert von Fonds Soziokultur.

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3.2. | Only Hut | Explain Colours

Die Newcomer-Band EXPLAIN COLOURS aus Münster steht für genreübergreifenden electro-pop sound. Seid dabei, wenn sie am 03. Februar den Hutmacher mit ihrem neuen Album verzaubern.

TICKETS
In der »Only Hut«-Reihe verzichten wir bewusst auf Eintritt, um niederschwelligen Zugang für jede:n zu Kultur und Musik zu ermöglichen. Während ein bis zwei Hutrunden bestimmst du deinen Eintrittspreis selber – je nachdem wieviel dir der Abend wert war und wieviel du aufbringen kannst. Dabei ist es uns wichtig darauf hinzuweisen, dass hier Acts auf der Bühne stehen, die von ihrer Arbeit leben wollen und sollen. Ein solch hochwertiges Programm funktioniert nur mit eurer Wertschätzung.

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20.1. | Gemeinsam und solidarisch

Am Samstag ist Workout. Und Demo.

Also verlängern wir die Mittagspause, so dass alle auch zur Demo »Wuppertal stellt sich Quer« gehen können. Von Bahnhof zu Bahnhof:
»Gemeinsam und solidarisch! Gegen Ausgrenzung, Hass und Hetze!« Samstag, 20. Januar 2024, 13 Uhr Bahnhofsvorplatz Wuppertaler Hauptbahnhof

»Ihr fragt euch, was angesichts der faschistischen Pläne der AfD, der Verharmlosung rechter Politik und rechtsextremen Terrors zu tun ist? Kommt am Samstag mit uns zur Demo zur Verteidigung von Vielfalt und Demokratie, gegen AfD und Rechtsextremismus! Bringt eure Familien, Freundinnen und Nachbarinnen mit, seid laut und sichtbar, denn wir sind mehr und wir sind solidarisch!
Angesichts des Aufstiegs der AfD und der medialen Veröffentlichung ihrer Pläne, Menschen mit Migrationsgeschichte zu deportieren, ist es höchste Zeit, aktiv zu werden und uns zu vernetzen. Lasst uns als Auftakt für weitere Aktionen zusammen laut und konsequent vielfältiges Leben in Wuppertal und dem ganzen Land verteidigen. Wir müssen solidarisch mit allen sein, die gerade um ihr Leben fürchten und am stärksten von Hass und Hetze betroffen sind.«

(Aufruf des Bündnisses »Wuppertal stellt sich quer«)

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Logbuch

Wir wachsen über uns hinaus

Seit März 2021 erscheint in der Reihe »Logbuch Utopiastadt« regelmäßig eine Kolumne aus Utopiastadt im Wuppertaler Lokalteil der Westdeutschen Zeitung. Und hier auf der Seite.

Diese Kolumne ist von David J. Becher:

Logbucheintrag 0.50

Vergangenes Jahr klingelte in den Sommerferien mein Telefon. Ich saß in einer gemütlichen Dachkammer, blickte in eine verregnete aber  idyllische Landschaft, nahm den Anruf entgegen – und Lana erzählte mir, dass das, was mal als »Gemeinwohl-Stipendium« in Utopiastadt ausgedacht, ausprobiert und ausgezeichnet wurde, nun als »Vereinfachen« bei der Wuppertaler Wirtschaftsförderung weiter wächst. Vor zehn Jahren machte Julian sein Freiwilliges Soziales Jahr in Utopiastadt, betreut hier seither weiter Konzerte und Lesungen – und hat mittlerweile eine eigene Veranstaltungsagentur. Zusammen mit Julian war Johannes für unzählige Veranstaltungen bis hin zum Trassenrave verantwortlich. Ehrenamtlich. Und hat dann eines Tages die Prüfung zum Veranstaltungskaufmann abgelegt – ohne einen Tag klassische Ausbildung oder Berufsschule gemacht zu haben. Das Forum:Mirke wird konsequent von verschiedenen Ehrenamtler:innen aus der Umgebung durchgeführt, ist eine wichtige Stimme in der Quartiersentwicklung geworden und kam einst auf einen Impuls aus Utopiastadt zustande.

Zu einem Jahreswechsel landet man oft bei innerer Einkehr, bei Rückschau und Ausblick – und vielen Fragen: Was war, was wird, was war gut, was nicht, was geht, was kommt? Ging mir auch so, mit all meinem Tun. Bei Utopiastadt war die Antwort einfach: Was war? Baustellen. Was kommt? Baustellen. Und von vielen, oft überraschenden Stellen ein seltsames Beäugen mit der mal geäußerten, mal lautstark verschwiegenen Frage: Was macht Ihr eigentlich überhaupt noch?

Eine Frage, die zumindest mir zunehmend die Stimmung drückt: Denn gerade stemmen wir hier mit gesammelten Kräften wirklich Großes: Wir sanieren unter widrigen Bedingungen ein 140 Jahre altes Bahnhofsgebäude, finanziert durch Städtebaufördermittel, Spenden, Eigenleistung und Kommune; wir bauen zudem nach und nach eine Gemeinschaftswerkstatt ins Nebengebäude, welches wir ebenfalls von Grund auf sanieren (ohne staatliche Mittel, dafür mit sehr hilfreichen Spendengeldern und professioneller Ehrenamts-Unterstützung) – und wir entwickeln die Flächen, die zum Beispiel nach dem Solar Decathlon Europe ganz neue Nutzungsgenehmigungen brauchen.

Alles für sich genommen tolle, perspektivenreiche und hochmotivierende Projekte. Aber eben auch alle gleichzeitig. Da bleibt kaum Energie für das nötige »… und Rede darüber«. Und schon wächst der Eindruck, hier geschähe überhaupt nichts mehr und tröpfelt mit den vielen – durchaus verständlichen – skeptischen Fragen als feuchtkalter Nieselregen durch alle Schutzschichten bis unter die Haut. Das wiederum ist das Gegenteil von motivierend.

Da tut es gut, sich zu erinnern, was hier schon alles hervorgesprossen und über uns hinaus gewachsen ist. Und sich vorzustellen, was erst sprießen wird, wenn die Baustellen hier Schritt für Schritt abgeschlossen sind! Bis dahin spanne ich halt meinen Schirm auf, freue mich über das Gute, das auch ohne den großen Scheinwerfer hier sehr beständig passiert – und bin mir trotz der Zweifler sicher: Ihr hört von uns!


Erstveröffentlicht am 11.01.2024 in der Printausgabe der WZ: https://www.wz.de/nrw/wuppertal/utopiastadt-kolumne-wir-wachsen-ueber-uns-hinaus_aid-104909093

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18.1. | Coforschung:Kolloquium | Punk-Spirit in Kommunalverwaltungen

Do 18.01.24 | 10:15-12:00 Uhr

Wir treffen uns wie gewohnt virtuell unter https://meet.devtal.de/coforschung.
Eine Anmeldung ist wie immer nicht nötig, der Termin darf gerne verbreitet werden.

Zum Jahresauftakt dreht sich alles rund um das Thema »Verwaltungsinnovationen«. Dazu berichten Marie Graef, Babette Thron und Florian Markscheffel aus dem interdisziplinären Graduiertenkolleg Mittelstadt als Mitmachstadt sowie Anja Bierwirth, Leiterin des Forschungsbereichs Stadtwandel am Wuppertal Institut.

Punk-Spirit in Kommunalverwaltungen: Administrative Subkulturen als Treiber sozial-ökologischer Transformationsprozesse
Welche Rolle spielen Verwaltungen bei der Gestaltung des Wandels vor Ort? Wir erkunden die Handlungsstrategien engagierter Verwaltungsmitarbeitenden für eine sozial-ökologische Transformation und die strukturellen Grenzen, an welche sie dabei in ihrem Arbeitsalltag stoßen. Die Ergebnisse basieren auf der Feldforschung in drei überdurchschnittlich ambitionierten Mittelstädten im Rahmen unserer Dissertationen.
Marie Graef und Florian Markscheffel promovieren im interdisziplinären Graduiertenkolleg Mittelstadt als Mitmachstadt. Qualitativer Wandel durch neue Kulturen des Stadtmachens (Lehrstuhl für Technik- und Umweltsoziologie, Universität Stuttgart), Babette Thron studiert den Master of Public Policy and Social Change (Universität Tübingen) und unterstützt das Kolleg als Hilfswissenschaftlerin.
www.mittelstadtalsmitmachstadt.de

Anja Bierwirth berichtet aus der intensiven Zusammenarbeit mit verschiedenen Kommunen und ihren strukturellen, personellen und prozessualen Anpassungen, die in Stadtverwaltungen nötig sind, um die Transformationsgeschwindigkeit in Richtung Nachhaltigkeit deutlich zu erhöhen.

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12.1. | Glühwein & Beats

Freitag 12.01.2024 | 19:00

Für alle Freunde der rhythmischen Tanzmusik geht es am 12.01.24 wieder los: Um die treibenden Bässe kümmern sich die lieben Menschen von der @grat_wanderung und so lange es draußen noch so kalt bleibt, versorgt euch der Hutmacher weiterhin mit heißem Glühwein! Das wird was!

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Logbuch

Kontrolle ist gut, Vertrauen ist besser!

Seit März 2021 erscheint in der Reihe »Logbuch Utopiastadt« regelmäßig eine Kolumne aus Utopiastadt im Wuppertaler Lokalteil der Westdeutschen Zeitung. Und hier auf der Seite.

Diese Kolumne ist von David J. Becher:

LOGBUCHEINTRAG 0.49

Förderrichtlinien, Flächennutzungsplan, Spielstättenverordnung, Prüfverfahren – wir haben viele Formen, uns gegenseitig zu kontrollieren. Das ist oft nützlich, meist sinnvoll und gelegentlich sogar hilfreich. Leider ist es in der Praxis fast immer das genaue Gegenteil von Experiment, Spielfreude, Versuch und Fehler, Wandel oder Kreativität. Heute behaupte ich, dass das nicht so sein muss. 
Der Unterschied liegt in der Haltung hinter der Handlung: Kontrolliere ich, weil zwei Augenpaare mehr sehen, als eines, und tu ich dies im ernsthaften Vertrauen, dass die oder der zu Kontrollierende schlicht im Sinne der Sache handelt, ist es vollkommen anders, als wenn ich rein auf formale Richtigkeit oder im schlimmsten Falle gar aus Angst vor Übervorteilung kontrolliere. Umgekehrt ist es ein großer Unterschied, ob ich mich mit einem verantwortlichen Blick für Probleme und Fallstricke des Neuen in ein Experiment stürze, oder ob ich völlig fahrlässig irgendwelchen Fantastereien folge, komme was wolle. Kurz: Ein System zwischen Freiheit und Kontrolle ist meines Erachtens dann richtig justiert, wenn es auf Verantwortung und Vertrauen basiert, nicht auf Leichtsinn und Misstrauen.

Mir scheint, dass wir gesellschaftlich zu oft in die zweite Richtung schlendern. Vermutlich nichtmal vorsätzlich, eher aus Bequemlichkeit, in der wir die Sicherheiten unserer Überflussgesellschaft für gegeben halten. Und dabei scheint mir sogar das Misstrauen noch über den Leichtsinn zu wuchern. So gibt es kaum freudvolle Freiräume – wenn diese nicht engagiert und gemeinschaftlich erarbeitet werden. Utopiastadt ist für mich so ein Ort. Es gibt weitere: B-Side in Münster, kitev in Oberhausen oder #Rosenwerk in Dresden. Der Konglomerat e.V., Betreiber des Rosenwerks, hat 2019 eine sensationelle Konferenz in Dresden veranstaltet, zu der Stadtmacher:innen aus dem ganzen Land zusammenkamen um gemeinsam an nachhaltiger Gemeinwohlentwicklung in den Städten zu arbeiten. Überschrieben war die Konferenz mit dem Begriff ›Zukunftsschutzgebiete‹.

Ein Begriff, der mir seither Leitbild für Stadt- und Gesellschaftsentwicklung ist. Denn ich habe durchaus konkrete Vorstellungen von einer Gesellschaft der vertrauensvollen Gegenseitigkeit. Aber in einer Welt voller selbstbezogener Konkurrenz-Strukturen bin ich auf Orte angewiesen, in denen wir Vertrauen auf Verantwortung ausprobieren können. Zukunftsschutzgebiete.

In diese gehe ich mit größtmöglichem Vertrauen hinein. Und verteidige sie jederzeit mit Leidenschaft gegen eine Kultur der misstrauischen Kontrolle. Nicht um irgendwas zu verbergen, im Gegenteil. Sondern weil ich Mißtrauen für ein gesellschaftliches Grundübel halte, das unweigerlich in destruktive Kontrollsysteme führt. Eine Kultur des Vertrauens hingegen schafft überhaupt erst die Grundlage, gemeinsame Verantwortungsstrukturen erlernen, aufbauen und tragen zu können.

Entsprechend hoffe ich, dass es uns zunehmend gelingt, mehr Vertrauen vor einer Kontrolle zu wagen. Nein, hoffe ich gar nicht. Ich vertraue darauf.


Erstveröffentlicht am 14.12.2023 in der Printausgabe der WZ: https://www.wz.de/nrw/wuppertal/utopiastadt-kolumne-kontrolle-ist-gut-vertrauen-ist-besser_aid-103347311

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13.12. | Forum:Mirke No. 52

13. Dezember 2023, 19:00 Uhr, AZ, Markomannenstr. 3

Tagesordnung des 52. Forum:Mirke:

  1. Begrüßung durch unseren Gastgebenden AZ
  2. Diskriminierender Vorfall an der Trasse.
    Das Forum:Mirke toleriert keine Diskriminierung!
    Wir werden besprechen, wie wir reagieren, damit sich die Angegriffenen geschützt fühlen. Von der Stadt wird die Antidiskriminierungsstelle vertreten sein.
  3. Quartiersplan 2033
    Wie im letzten Forum erläutert, fehlen im Plan Vorschläge zu Bereichen wie zum Beispiel soziale Verbesserungen, bessere Bildungschancen, Integration und solidarisches Miteinander.
    Der Quartiersplan muss ergänzt werden! Dafür werden weitere Gruppen, Organisation, Inistiativen im Quartier gebeten, ihre Ideen, Wünsche, Vorschläge für 2033 mit einzubringen.
    Über den Sachstand wird informiert.
  4. Erwartungen an das noch zu erstellende Parkkonzept
    Ab 2024 ist die Stelle bei der Stadt besetzt, die sich um das Parkkonzept kümmern soll. Welche Anforderungen an das Konzept gibt es?
  5. Info über die AG ›Wärmewende im Quartier‹
  6. Sonstiges und Termine
    geplante Termine für das Forum:Mirke in 2024:
    22. Februar,
    15. April,
    18. Juni,
    28. August,
    10. Oktober,
    16. Dezember

An jedem Mittwoch bietet das AZ ein veganes Essen an. Im Anschluss ans Forum sind wir eingeladen gegen eine Spende dort mitzuessen.

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Logbuch

Ein Tag fürs Gemeinwohl

Seit März 2021 erscheint in der Reihe »Logbuch Utopiastadt« regelmäßig eine Kolumne aus Utopiastadt im Wuppertaler Lokalteil der Westdeutschen Zeitung. Und hier auf der Seite.

Diese Kolumne ist von Amanda Steinborn und David J. Becher:

Logbucheintrag 0.48

Vor einigen Jahren rückte die Belegschaft der proviel GmbH hier an, entfernte eifrig allen Unrat und Gestrüpp auf dem Vorplatz und um das Nebengebäude, weckte dieses damit aus seinem Dornröschenschlaf – und nach einem Tag waren alle wieder weg. Das war ein klassischer ›Social Day‹. Ein Tag, an dem Firmenbelegschaften ihre Arbeitskraft ganz dem Gemeinwohl widmen.

Seit diesem Jahr organisieren wir wieder solche Tage. Unterschiedlich große Firmen kamen und haben zum Beispiel einen Garten hergerichtet, an der nördlichen Zuwegung zu Campus und Trasse gearbeitet oder beim Umzug der Gemeinschaftswerkstatt geholfen.

Einige Social Days machen wir in Kooperation mit dem Zentrum für gute Taten. Gerade bei Gruppen von 30 Personen und mehr. Diese für einen Tag zu beherbergen erfordert allerdings große Planungsleistungen. Und das machen wir hier ehrenamtlich.

Zum regelmäßigen Sanierungs-Workout haben wir eine Struktur etabliert, mit der wir Gruppen recht spontan in Arbeit bringen können. Samstags. Anders sieht es unter der Woche aus. Dort gehen die meisten von uns ihrer regulären Lohnarbeit nach und müssen sich erst Zeit schaffen, um alles zu koordinieren: Welche Aufgaben liegen an? Wie kann die Gruppe sinnvoll aufgeteilt werden? Welches Material ist nötig? Und vor allem: wer kann dabei sein? Nicht selten nehmen sich Utopist:innen extra Urlaub, um eine Social Day-Gruppe anzuleiten.

Das machen wir gerne. Nicht nur, weil damit oft viel Arbeit auf einmal geschafft wird. Sondern auch, weil wir so mit verschiedensten Arbeitskulturen in Kontakt kommen und gemeinsam andere Formen von Arbeit und Gemeinwohl ausprobieren können. Bisher immer für alle eine Bereicherung.

Proviel war damals extrem gut vorbereitet: Mit finanziellem und organisatorischem Einsatz haben sie Gerätschaften und Catering mitgebracht und mit richtig vielen Leuten richtig viel geschafft. Kleinere Firmen kommen mit ein oder zwei Hand voll Menschen und freuen sich, wenn wir Wasserkisten und am Ende ein Bier bereitstellen. Mit beidem können wir gut arbeiten.

Schwierig wird es, wenn Firmen von uns erwarten, für ihre Hilfe eine komplette Infrastruktur mit Verpflegung und Versorgung zu stellen. Wir sind sehr dankbar für jedes Hilfsangebot und am liebsten gute Gastgeber:innen. Aber wenn wir uns in der Situation wiederfinden, als Teambuilding-Dienstleister mit Hilfsarbeit entlohnt zu werden, wird aus einer vermeintlichen Unterstützung plötzlich eine unangemessene Zusatzbelastung. Und die können wir weder personell noch finanziell leisten.

Denn tagtäglich arbeiten wir hier auf ganz unterschiedlichen Baustellen daran, überhaupt eine stabile Infrastruktur für gemeinschaftliche Quartiersarbeit zu schaffen. Und das nahezu vollständig ehrenamtlich. Dabei freuen wir uns über jedes Team, das uns in einen Social Day dabei zu unterstützen mag. Macht nachher den Meisten viel Spaß! Und neben der Arbeit gibt es interessante Blicke hinter die Kulissen von Utopiastadt … 

Meldet Euch! kontakt@verein.utopiastadt.eu


Erstveröffentlicht am 09.11.2023 in der Printausgabe der WZ: https://www.wz.de/nrw/wuppertal/social-day-ein-tag-fuers-gemeinwohl_aid-101165595